Vandalismus im Fledermaus-Bunker
Nabu bittet, die Tiere in Ruhe überwintern lassen

Im Luna-Bunker entdeckten Naturschützer unter anderem diese Wasserfledermaus an einer Wand. | Foto:  Nabu/Rainer Altenkamp
2Bilder
  • Im Luna-Bunker entdeckten Naturschützer unter anderem diese Wasserfledermaus an einer Wand.
  • Foto: Nabu/Rainer Altenkamp
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Verlassene Orte, in denen Verfall und Natur regieren (Lost Places) sowie leerstehende Gebäude locken immer mehr Menschen zu Erkundungstouren an.

Sogenannte Urban Explorer suchen Ruinen, Denkmäler oder Bunker auf, um dort zu fotografieren oder sich zu verewigen. Doch das Betreten dieser vermeintlich verlassenen Orte ist nicht nur offiziell verboten, sondern stört auch überwinternde Tiere wie Fledermäuse, Amphibien oder Schmetterlinge. Deshalb bittet der Nabu Berlin darum, bei Erkundungstouren Rücksicht zu nehmen.

Erst kürzlich kam es zu Vandalismus im Luna-Bunker in der Schönholzer Heide, den Ehrenamtliche des Nabu Berlin Anfang des Jahres mühsam für streng geschützten Wasserfledermäuse und Braune Langohren aufgewertet hatten. Dieser Bunker ist ein beliebter Lost Place und wurde in der Vergangenheit leider immer wieder für illegale Partys genutzt. Er ist aber auch eines von nur zwei bekannten Fledermaus-Winterquartieren in Pankow.

Die Nabu-Aktiven hatten im Februar 2023 dort Müll beseitigt, Fledermauskästen aufgehängt und die Zugänge gegen Eindringlinge gesichert. Auch ein Zaun wurde vom Bezirksamt aufgestellt, um das wertvolle Winterquartier zu schützen, leider vergeblich. Die illegalen Besucher überwanden den Zaun und schraubten die Stahltür ab.

In abgeschlossene Bauten einzudringen, ist illegal und häufig auch gefährlich, zum Beispiel, weil Einsturzgefahr besteht oder Besucher mit Schadstoffen in Kontakt kommen können. „Wer trotzdem Lost Places aufsucht, sollte wenigstens Regeln befolgen“, sagt Nina Dommaschke, Nabu-Expertin für den „Artenschutz am Gebäude“. "Vor allem Fledermäuse nutzen Bunker und alte Gebäude in den Monaten November bis März als Winterquartier. Jede Störung kann für die Tiere dramatische Folgen haben. Sie erwachen aus dem Winterschlaf und verlieren lebenswichtige Energie. Das kann das Todesurteil sein. Aus Rücksicht sollten die Gebäude im Winter tabu bleiben. Ansonsten gilt: Keine Fenster oder Türen offen lassen, weil dies das Mikroklima im Inneren beeinträchtigt. Außerdem bitte die Lautstärke auf ein Minimum reduzieren, möglichst wenig beleuchten und keinen Müll hinterlassen.“

Informationen zum Winterquartier im Luna-Bunker stehen auf https://berlin.nabu.de/news/2023/32980.html.

Im Luna-Bunker entdeckten Naturschützer unter anderem diese Wasserfledermaus an einer Wand. | Foto:  Nabu/Rainer Altenkamp
Im Luna-Bunker konnten die Naturschützer unter anderem dieses Braune Langohr entdecken. | Foto: Nabu/ Stefan Weiß
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 799× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.467× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 1.131× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.554× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.461× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.