Warum an der Erich-Lodemann-Straße 37 Pappeln gefällt werden mussten
Plänterwald. Wenn im Kiez Bäume gefällt werden, interessiert das natürlich die Anwohner. In der Erich-Lodemann-Straße mussten im Herbst 37 Pappeln weichen. Leserin Eva Holz möchte wissen, warum gleich so viele entfernt wurden.
Schaut die Seniorin aus dem Fenster in Richtung Bahndamm, dann bekommt sie schlechte Laune. „Es sieht wirklich scheußlich aus“, sagt Eva Holz.
Dort, wo noch vor einigen Monaten eine grüne Wand aus dicht bewachsenen Pappeln stand, gibt es jetzt viele freie Stellen. „Ganze Strecken wurden kahlgeschlagen“, ärgert sich die Anwohnerin aus Plänterwald. Deshalb sei die Lärmbelästigung durch die vorbeifahrenden Züge nun natürlich enorm. Außerdem fehle der Sichtschutz, sagt die ältere Dame.
Die Berliner Woche ging der Sache nach und erkundigte sich beim Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks nach dem Stand der Dinge. „Auslöser dafür, dass wir an der Erich-Lodemann-Straße tätig werden mussten, war ein heftiger Sturm am 6. Juli 2016“, erklärt Olga Toepfer vom Bereich Baum- und Spielplatzinspektion. Viele Äste brachen dadurch ab und beschädigten sogar parkende Autos. Nach einem Ortstermin durch verantwortliche Bauminspektoren wurde „Gefahr im Verzug“ gemeldet. Die insgesamt rund 200 Pappeln, die zwischen Dammweg und Eichbuschallee in zwei Reihen parallel zum Bahndamm standen, waren „sehr bruchgefährdet“.
„Durch die Schäden des ersten großen Sturms hatten neue Winde dann ein leichtes Spiel, weil es zu einer Art Dominoeffekt bei den eng stehenden und etwa 25 Meter hohen Schwarzpappeln kommen konnte“, erklärt Olga Toepfer. Schließlich waren etliche Kronen angerissen. „Im Fall einer Pappel mit ihrem sehr brüchigen, weichen Holz ist das ein klares Todesurteil“, betont die Mitarbeiterin des Straßen- und Grünflächenamts. Mit einer Kronenreduktion etwa hätte man die Situation eben nur kurzfristig verbessert, sind sich die Experten aus dem Bezirksamt einig. Im Oktober wurden dann 37 Bäume – die meisten davon Pappeln – gefällt. Und im Dezember veranlasste der Bezirk das Fräsen der Stubben.
Fest steht: Neu gepflanzt werden 13 Ulmen. Die bestehen aus Hartholz und wachsen schnell. „Wir haben die Abstände so gewählt, dass sich die Bäume habitusgerecht entwickeln können“, erklärt Olga Toepfer. Momentan sei noch nicht klar, ob bereits im Frühjahr nachgepflanzt werde oder erst im Herbst 2017. bey
Autor:Steffi Bey aus Köpenick |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.