Auf dem Finnländischen Grund entstehen neun Wohnhäuser
Prenzlauer Berg. Auf einer der prominentesten Brachflächen des Ortsteils tut sich etwas. Auf dem sogenannten Finnländischen Grund gab es den ersten Spatenstich für ein neues Wohnquartier.
Die historische Bezeichnung umreißt das Karree Bornholmer, Malmöer und Finnländische Straße unweit der Bösebrücke. Bereits 1993 hatte Berlin einen städtebaulichen Ideenwettbewerb für die Fläche ausgeschrieben. Dessen Ergebnisse wurden aber nie umgesetzt. Das Problem: Das Land war nur Eigentümer des Mittelflurstücks. Die Seitenflächen gehörten der jüdischen Organisation Jewish Claims Conference (JCC). Es gelang lange Zeit keinem potenziellen Investor, alle Grundstücke zu erwerben.
Das schaffte erst 2005 ein Projektentwickler. Dieser ließ das Grundstück von allen bisherigen Nutzern beräumen. Im Oktober 2006 erhielt er eine Baugenehmigung, begann aber nicht mit der Umsetzung der Pläne. Stattdessen wurde das Grundstück weiterverkauft. Auf einem Teil entstand ein Lebensmittelmarkt.
Doch nun werden Wohnungen gebaut. Die Premium Immobilien Deutschland GmbH errichtet an der Bornholmer Straße 67-70/Malmöer Straße/ Finnländische Straße ihr Neubauquartier „nio“. Das besteht aus neun Häusern mit 194 Wohnungen.
Dieser Tage wird die Baugrube ausgehoben. Dann beginnt der Bau von Kellerräumen, verschließbaren Abstellräumen für Fahrräder und Kinderwagen sowie einer Tiefgarage mit Ladestation für Elektrofahrzeuge. Danach entsteht ein Bauensemble, das sich bis zum Markt hinziehen wird. Die Häuser 4 bis 9 in Richtung Bornholmer Straße werden in klassisch-zeitlosem Stil in Anlehnung an die Gründerzeit gebaut. Brüche und Kontraste dominieren hingegen die Architektur der Häuser 1 bis 3, die zur Finnländischen Straße hin stehen.
Seinen Namen „nio“ erhielt das Bauprojekt vom schwedischen Wort für neun, denn: Die Wohnungen entstehen im sogenannten skandinavischen oder nordischen Viertel von Prenzlauer Berg. Die Häuser werden sich um einen grünen Innenhof mit Spielflächen, Ruhezonen und kleinen Wegen gruppieren.
Knapp die Hälfte der Wohnungen ist bereits verkauft. „Viele der neuen Bewohner stammen aus der Nachbarschaft“, berichtet Caren Rothmann, Geschäftsführerin und Inhaberin der David Borck Immobiliengesellschaft. In das Projekt werden zirka 55 Millionen Euro investiert. Die Fertigstellung ist für Herbst/Winter 2017 vorgesehen. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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