Gethsemanekirche frisch saniert
Treppen und Wege werden noch erneuert
Rechtzeitig vor dem 30. Jahrestag des Mauerfalls konnten die Baugerüste am Turm der Gethsemanekirche abgebaut werden.
Der zweite Abschnitt der Sanierung ist beendet. Und das wird am 14. September mit einer Veranstaltung gefeiert. Diese wird gegen 16 Uhr von der Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Katrin Lompscher (Die Linke) eröffnet. Grund: Die 2015 begonnenen Sanierungsarbeiten konnten nur dank finanzieller Unterstützung aus dem staatlichen Förderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ stattfinden. Weiterhin unterstützten unter anderem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Beck’sche Stiftung sowie viele private Einzelspender die Arbeiten.
Im ersten Bauabschnitt 2015/16 wurden der Chorbereich und der größte Teil der Südfassade in Richtung Stargarder Straße saniert. Der zweite Bauabschnitt umfasste die Nordfassade und den Turm. Im zweiten Abschnitt hatte die Gemeinde eigentlich nur eine Sanierung bis zur Höhe der Dachtraufe geplant. Im Zuge der Bauarbeiten kamen die Baufachleute aber sehr nahe an den Turm heran. Sie mussten dabei feststellen, dass die gleiche Problematik wie bei der Traufe besteht. Durch unsachgemäß vor vielen Jahren angebrachte Fugen und bedingt durch Witterungseinflüsse waren auch hier viele Stellen dringend sanierungsbedürftig – auch wenn das, vor allem finanziell, nicht geplant war. Dass die zusätzlichen Arbeiten trotzdem stattfinden konnten, ist vor allem den Fördermitteln und den Sponsoren zu verdanken.
Als nächste Maßnahmen sind die Erneuerung der Treppen und Wege zur Kirche vorgesehen. Insbesondere auf der Seite zur Stargarder Straße hin sind durch Wurzelwerk erhebliche Schäden entstanden. Diese sollen, so der Plan der Gemeinde, im kommenden Jahr behoben werden. Dafür sind weitere Spenden nötig.
Errichtet wurde die Gethsemanekirche 1891 bis 1893 unter Leitung des Königlichen Baurats August Friedrich Wilhelm Orth. Weltweit bekannt wurde sie im Herbst 1989. Am 1. Oktober begannen hier Mahnwachen. Mit ihnen sollte die Freilassung von vier in Leipzig inhaftierten Jugendlichen erzwungen werden. Anfang Oktober fanden dann allabendlich Fürbitt-Gottesdienste statt. Bis zu 3000 Menschen kamen. Vom 7. bis 9. Oktober, als Demonstrationszüge vom Alexanderplatz Richtung Schönhauser Allee zogen, wurde die Kirche zum Schutzraum vor Gewalt und so zu einem symbolträchtigen Ort der friedlichen Revolution. Die Ereignisse des Herbsts 1989 jähren sich zum 30. Mal. Und weil die Kirche ein zentraler Ort der friedlichen Revolution war, entschieden der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) und der Geschäftsführer der Kulturprojekte Berlin GmbH, Moritz van Dülman, die geplanten Veranstaltungen des Festivals „30 Jahre Friedliche Revolution – Mauerfall“ vor wenigen Tagen dort vorzustellen. Etliche Veranstaltungen finden natürlich auch dort statt. So werden zum Beispiel Patti Smith und Tony Shanahen am 5. November ein Konzert geben.
Infos auf www.mauerfall30.de. Kontakt finden alle, die spenden möchten, auf www.ekpn.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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