Bezirksamt beendet die Sanierung des Komplexes Eliashof
Prenzlauer Berg. Die Sanierungsarbeiten am Eliashof sind beendet. Damit fand eines der langwierigsten Bauvorhaben des Bezirksamts seinen Abschluss. Es dauerte sechs Jahre.
Der Schulkomplex in der Senefelderstraße 6 hat eine wechselvolle Geschichte. Errichtet wurde er Anfang des vergangenen Jahrhunderts nach Plänen des damaligen Stadtbaurats Ludwig Hoffmann. Bis 1999 wurden die Gebäude von der Struwwelpeter-Grundschule genutzt. „Weil die Zahl der Grundschüler seinerzeit in Prenzlauer Berg rapide sank, wurde diese Grundschule noch vor der Bezirksfusion geschlossen“, so Pankows Stadträtin für Facility Management, Christine Keil (Die Linke). Die Bezirkspolitiker entschieden, dass aus dem Eliashof ein Kinder- und Jugendkulturzentrum entwickelt werden soll. Nutzer waren unter anderem das Kinder- und Jugendtheater „Murkelbühne“, das Puppentheater „Prenzlkasper“, das Musikprojekt „Klangschmiede“ und das Pfefferwerk-Ausbildungsprojekt mezen.
Doch dann wurde der Ortsteil, nicht zuletzt wegen solcher Angebote wie im Eliashof, für Familien immer attraktiver. Die Anzahl der Grundschüler stieg von 4200 zur Jahrtausendwende auf zurzeit etwa 6000. Damit alle Kinder wohnortnah unterrichtet werden können, trafen die Bezirkspolitiker eine Entscheidung, die keinem leicht fiel: Das Jugendkulturzentrum wurde wieder aufgelöst, der einstige Schulkomplex reaktiviert.
In einem Teil der Gebäude eröffnete 2010 die Grundschule im Eliashof. Sie wird von 300 Schülern besucht. Im anderen Teil wurde 2011 der Standort Prenzlauer Berg der Musikschule „Béla Bartók“ konzentriert. In der Musikschule im Eliashof werden 1800 Schüler unterrichtet. Die Tanzhalle wird von der Volkshochschule genutzt. In ihr treffen sich etwa 150 Teilnehmer regelmäßig zu Kursen. Der Eliashof ist derzeit Arbeitsplatz für etwa 100 Lehrkräfte in allen drei Einrichtungen.
Damit in diesem alten Gebäudekomplex nach heutigen Standards unterrichtet werden kann, beschloss das Bezirksamt am 24. März 2009: Alle Gebäude und der Hof werden grundlegend saniert. Der Stadterneuerungsgesellschaft Stern wurde der Auftrag erteilt, die Bauarbeiten zu koordinieren. Es zeigte sich, dass die geplante Sanierung bei laufendem Betrieb eine äußerst knifflige Angelegenheit werden sollte.
Nicht nur, dass Denkmalschutzauflagen zu beachten waren. Als Zufahrt für die Baustelle stand nur die enge Tordurchfahrt an der Senefelderstraße zur Verfügung. Durch die passt weder ein Lkw noch ein Bagger. Viele Materialien mussten die Bauleute deshalb per Hand oder mit der Schubkarre transportieren. Natürlich gab es auch immer wieder Lärmprobleme, und vor allem der Staub setzte sich überall ab. Bis zu 42 Firmen waren an der Sanierung beteiligt.
Dass dieses Bauprojekt trotz aller Komplexität recht reibungslos ablief, ist vor allem Monika Taeger von der Stern GmbH zu verdanken. Sie koordinierte nicht nur die Bauarbeiten, sondern sorgte auch für eine offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten.
Nun ist die Schule innen und außen saniert und alle Außenanlagen sind neu gestaltet. Investiert wurden 6,7 Millionen Euro. 2,5 Millionen Euro davon sind Investitions- und Bauunterhaltungsmittel des Bezirksamts, der Rest stammt aus Mitteln, die Grundstückseigentümer der früheren Sanierungsgebiete für die Werterhöhung ihrer Grundstücke als Ausgleichszahlung an das Land Berlin abführen mussten. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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