Bauarbeiter nach acht Jahren weg – vorerst
Die Carl-Humann-Schule ist komplett saniert

Das Gebäude der Carl-Humann-Schule wurde nach Plänen von Ludwig Hoffmann gebaut. Acht Jahre lang wurde in und an ihm saniert. | Foto: Bernd Wähner
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Die heutigen Schüler kennen sie nur als Baustelle. Ganze acht Jahre lang wurde die Carl-Humann-Grundschule saniert.

Aber jetzt endlich konnte der Abschluss der Grundsanierung des Schulhauses an der Scherenbergstraße 7 gefeiert werden, der zu 100 Prozent aus Mitteln des Programms Städtebaulicher Dankmalschutz finanziert wurde. Insgesamt 8,4 Millionen Euro flossen in die Bausubstanz.

Errichtet wurde die Schule 1911 nach Plänen des damaligen Stadtbaurats Ludwig Hoffmann. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt. Das ursprünglich an der Scherenbergstraße stehende Vorderhaus wurde ganz zerstört. In den 70er-Jahren erhielt die Schule eine separate Turnhalle. Aber danach fanden kaum noch Investitionen statt. Erst als das Gebiet um den Humannplatz zum Fördergebiet für den Städtebaulichen Denkmalschutz erklärt wurde, standen ab 2010 Mittel für die Sanierung zur Verfügung. Das Schulgebäude befand sich zu dieser Zeit bereits in einem sehr schlechten Zustand. Putz bröckelte von der Fassade. Fenster, Türen und Lampen, die nachträglich eingebaut worden waren, waren Flickwerk und verfälschten das ursprüngliche Erscheinungsbild des Hauses. Deshalb entschloss sich die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, das Gebäude behutsam zu erneuern und dabei zur ursprünglichen Architektursprache zurückzufinden.

So wurden unter anderem die im Laufe von Jahrzehnten veränderten Details am und im Haus restauriert. Weiterhin sind Dach und Fassade rundum saniert worden. Natürlich wurden auch die Klassen-, Fachunterrichtsräume und Flure sowie die Mensa-Aula mit Küchenbereich auf Vordermann gebracht.

Dass das acht Jahre dauerte, hat vor allem zwei Gründe. Zum einen flossen die Fördermittel nur jedes Jahr häppchenweise. Zum anderen musste die Sanierung bei laufendem Betrieb erfolgen, weil keine Ausweichschule zur Verfügung stand.

Für die 460 Schüler und die Pädagogen bedeutete das: Sie mussten viel Geduld aufbringen. Immer wieder waren Kisten zu packen, wenn Klassen von einem Raum in einen anderen umziehen mussten, berichtet Schulleiter Stephan Wahner. Außerdem war Baustaub ein ständiger Begleiter. Hinzu kam der Lärm. Auch wenn die Bauleute versuchten, lärmintensive Arbeiten außerhalb der Unterrichtszeit umzusetzen, war er nie ganz zu vermeiden.

Doch nun ist das Bestandsgebäude komplett saniert. „In einer schönen Schule lernt es sich besser“, sagt Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke). Sie freue sich, dass die Schüler und Lehrkräfte nach so vielen Jahren Sanierung endlich hervorragende Voraussetzungen haben.

Doch ganz ohne Bauarbeiten wird der Betrieb auch in den nächsten zwei Jahren nicht ablaufen, berichtet Schulstadtrat Torsten Kühne (CDU). „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass die Schule schon bald eine neue Turnhalle bekommt.“

Die Bäume, die dem Neubau im Wege standen, wurden bereits Anfang des Jahres gefällt. Die Bauarbeiten sollten eigentlich schon beginnen. Aber noch steht die Finanzierung nicht ganz. Sobald die Turnhalle gebaut ist, wird der Schulhof umgestaltet. Dafür habe der Senat noch Mittel aus dem Programm Städtebaulicher Denkmalschutz zurückgehalten, berichtet Senatorin Lompscher.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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