Bröckelnde Fassaden, verwaiste Plätze
„Kultur:Wagen“ zeigt Fotografien vom maroden Kollwitzkiez

Im „Kultur:Wagen“ am Kollwitzplatz werden Fotos von Jörn Reißig gezeigt. | Foto: Bernd Wähner
  • Im „Kultur:Wagen“ am Kollwitzplatz werden Fotos von Jörn Reißig gezeigt.
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Vor dem Haus an der Ecke Kollwitz- und Knaackstraße steht derzeit ein Bauwagen, genauer gesagt der „Kultur:Wagen“ des Glashaus-Vereins.

Dieser wird seit fünf Jahren immer wieder mit neuen Kunstausstellungen bestückt und an unterschiedlichen Orten im Bezirk aufgestellt. So haben Anwohner die Möglichkeit, Ausstellungen direkt vor der Haustür zu besuchen. In diesem Sommer ist in der mobilen Galerie eine Ausstellung zu sehen, die genau in den Kiez am Kollwitzplatz passt. Zu DDR-Zeiten hatte der Kiez einen morbiden Charme. Von vielen der Häuser blätterte der Putz. Deshalb wurde von der Stadt über den Abriss alter Gründerzeithäuser nachgedacht. Nach der Wiedervereinigung der Stadt wurde dieser Kiez dann zu einem der ersten Sanierungsgebiete im Ostteil Berlins.

Heute erinnert in den Straßen kaum noch etwas an den einst maroden Zustand der Gebäude. Umso interessanter sind für Anwohner und Besucher die Fotografien aus jener Zeit. Im „Kultur:Wagen“ sind bis zum 31. August 40 Bilder des Berliner Fotografen Jörn Reißig (1958-1997) zu sehen, die zwischen 1982 und 1997 entstanden.

Diese stammen aus dessen Nachlass. Reißig fotografierte bröckelnde Häuserfassaden und verwaiste Plätze. Hinzu kommen Fotos vom Abriss der Gasometer und von Demonstrationen im November 1989. Weiterhin zeigt die Ausstellung Porträts von Menschen aus Prenzlauer Berg sowie von Patienten aus dem Berliner Krankenhaus Herzberge. In dem wurde Reißig aufgrund seiner manisch-depressiven Erkrankung regelmäßig behandelt.

Geöffnet ist der „Kultur:Wagen“ täglich von 10 bis 18 Uhr.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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