Ehemalige politische Häftlinge berichten über ihr Schicksal
Prenzlauer Berg. Das Zuchthaus in Bautzen ist fast jedem ein Begriff. Dort saßen Männer ein, die man in der DDR aus politischen Gründen aus dem Weg haben wollte. Die wenigsten wissen aber, dass es auch ein Frauengefängnis gab: die Strafvollzugsanstalt Hoheneck im sächsischen Stollberg. Dort befand sich das zentrale und größte Frauengefängnis der DDR.
In dieser Justizvollzugsanstalt waren nicht nur Kriminelle inhaftiert, sondern vor allem Regimegegnerinnen und Republikflüchtlinge. Hoheneck wurde seit 1950 als Frauengefängnis genutzt. In diesem Jahr waren 1100 Frauen und etwa 30 Babys und Kleinkinder aus aufgelösten sowjetischen Lagern an diesen Ort gebracht worden. Platz war aber offiziell nur für 600 Gefangene. In den 70er-Jahren saßen zeitweise sogar über 1600 Frauen in diesem Gefängnis.Die Zusammenlegung von politisch Inhaftierten mit Kriminellen in Hoheneck hatte System. Sie sollten gezielt eingeschüchtert werden. Hinzu kam, dass in der früheren Burg unwürdige Zustände herrschten. Es war kalt und schmutzig, das Essen minderwertig. In drei Schichten mussten die Frauen Arbeitsdienst leisten.
Nach dem Mauerfall wurden die letzten 169 politischen Gefangenen aufgrund einer Amnestie entlassen. Tausende ehemaliger Hoheneck-Frauen leiden noch immer an Spätfolgen. 20 Jahre nach der Schließung von Hoheneck haben sich 25 Frauen, die zwischen 1950 und 1989 als politische Gefangene inhaftiert waren, vom Fotografen Dirk von Nayhauß und der Autorin Maggie Riepl porträtieren lassen. Die Fotos und Porträts sind in dem Buch "Der dunkle Ort" erschienen.
Der Museumsverbund Pankow zeigt nun auf Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung bis zum 1. September die Ausstellung "Das Frauengefängnis Hoheneck". Mit der Präsentation wolle man das Geschichtsbewusstsein und das Bewusstsein für das Schicksal weiblicher politischer Gefangener in der DDR schärfen, erklärt Lina-Mareike Dedert, die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion.
Zu besichtigen ist die Ausstellung dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter 902 95 39 17.
Bernd Wähner / BW
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