Badevergnügen und Bauarbeiten parallel
Denkmalgerechte Sanierung des Strandbads Müggelsee beginnt und soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein
Das Strandbad Müggelsee soll in Zukunft ganzjährig genutzt werden. Es wird barrierefrei gemacht und optisch wieder mehr seinem früheren Erscheinungsbild ähneln. In diesem Monat beginnt die denkmalgerechte Sanierung, die voraussichtlich bis Ende 2024 dauert. Finanziert wird sie aus Bundes- und Landesmitteln.
Die zum Denkmalensemble gehörenden Funktions- und Eingangsgebäude sowie das Mehrzweckgebäude werden zeitversetzt saniert. Nach Einrichtung der Baustelle soll ab Juli begonnen werden, die historischen Gebäude freizulegen. Dann werden nach und nach die Tragkonstruktionen erneuert und Bauteile umfassend instandgesetzt.
Die Gebäude werden abgedichtet und modern ausgebaut. Dazu gehört die Erneuerung der Haustechnik inklusive der Heizungs- und der Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Komplett erneuert werden auch alle außerhalb verlaufenden Leitungen für die Medienversorgung. Die nicht ausreichende Heizmöglichkeit hat bisher verhindert, dass die Gebäude ganzjährig genutzt werden können. Genau das soll in Zukunft möglich sein. Unabhängig von der Witterung sollen dort Veranstaltungen stattfinden. „Das Bezirksamt bereitet die Räume flexibel und multifunktional vor, sodass in einem späteren Interessenbekundungsverfahren das beste Nutzungskonzept ausgewählt werden kann. Da mit der Eröffnung erst nach 2024 zu rechnen ist, startet ein solches Interessenbekundungsverfahren jetzt noch nicht“, heißt es auf Nachfrage der Berliner Woche. Klar ist aber schon, dass Sanitäranlagen und Umkleiden, Gastronomie und Verkaufsräume untergebracht werden. Die künftigen Gewerbe- und Gastroangebote werden noch abgestimmt. Behindertengerechte Toiletten und ein Aufzug werden gebaut.
Freitreppe erhält ursprüngliche Gestalt
„Das denkmalpflegerische Gesamtkonzept sieht vor, dass die baulichen Anlagen möglichst wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. Das wird an vielen Stellen sichtbar werden, da insbesondere in den 1970er-Jahren erhebliche Eingriffe in das Denkmal vorgenommen worden waren“, teilt das Bezirksamt mit. So werde das Eingangsgebäude seine ursprüngliche Farbgestaltung zurückerhalten. Außerdem werde der Eingangsbereich wieder einen dreiflügeligen Zugang haben und die Freitreppe in der ursprünglichen Gestalt ausgeführt. Bei der Neugestaltung der Außenanlagen im Anschluss an die Sanierung wird ebenfalls im Sinne des Denkmalschutzes zum alten Erscheinungsbild zurückgekehrt. „Wiederherstellung der Gartenflächen am Eingangsgebäude, Wiederherstellung der Strandfläche vor dem Mittel-/Rundbau bis zum Wandelgang und Abriss der den Weg erschließenden Mauer, um ebenfalls die Strandfläche zur Geltung zu bringen“, listet das Bezirksamt auf. „Mit der Denkmalsanierung wird das ‚alte‘ Strandbad zurückgeholt und gleichzeitig für eine neue, moderne Nutzung ertüchtigt“, sagt Bürgermeister Oliver Igel (SPD). „Die Rettung des Denkmals und die Sicherung der Funktion als Strandbad waren eine planerische Herausforderung, die ihre Zeit gedauert hat.“
Für Besucher sollen die Einschränkungen bis zum Ende der Bauarbeiten so gering wie möglich gehalten werden. Das Baden bleibt möglich. Die Zugänge zum Strand und zum Liegebereich bleiben erhalten. Zum 14. Juni schließt allerdings der Uferwanderweg. Ein Wegeleitsystem wird Orientierung bieten. Die Pächter des Strandbasars und des Imbisses werden während der Baumaßnahmen in temporären Anlagen untergebracht, genauso wie die Sanitäranlagen. „Es freut mich, dass es gelungen ist, die Bauarbeiten so zu planen, dass der Strandbadbetrieb aufrechterhalten bleiben kann. Die Badestelle ist mit ihrem kostenlosen Eintritt auch eine wichtige sozialpolitische Maßnahme, um Familien ihren Urlaub am ‚Müggelmeer‘ zu ermöglichen“, so Oliver Igel.
Wie das Bezirksamt weiter mitteilt, ist in dieser Saison täglich von 9 bis 21 Uhr geöffnet. Der Zugang erfolgt baubedingt ab 14. Juni nur über das Tor am kleinen Parkplatz in Richtung Friedrichshagen. Die maximale Besucherzahl ist pandemiebedingt wieder auf 2000 beschränkt. Ein Wachschutzunternehmen kontrolliert die Einhaltung und Umsetzung der Infektionsschutzverordnung. Es gibt eine Zugangskontrolle, ein Termin oder ein negativer Corona-Test vorab sind aber nicht erforderlich. Der Parkplatz vor dem Mehrzweckgebäude ist für die Dauer der Instandhaltungsarbeiten gesperrt. Genutzt werden kann der große Parkplatz P1 etwa 500 Meter vom Haupteingang in Richtung Rahnsdorf entfernt.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.