Bezirkselternausschuss stellt Forderungen auf
Homeschooling noch mit einigen Defiziten

Viele Schüler erhalten derzeit digitalen Unterricht. Dabei mangelt es an Unterstützung seitens der Lehrer, sagt der Bezirkselternausschuss Reinickendorf. | Foto: Pixabay
  • Viele Schüler erhalten derzeit digitalen Unterricht. Dabei mangelt es an Unterstützung seitens der Lehrer, sagt der Bezirkselternausschuss Reinickendorf.
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Das sogenannte "schulisch angeleitete Lernen zu Hause" (saLzH) ist seit vergangenem Herbst Bestandteil im Corona-Lehrplan. Die Umsetzung funktioniere aber nicht überall gleich gut und variiere stark zwischen den Schulen und Klassen.

Zu dieser Einschätzung kommt der Bezirkselternausschuss-Schule (BEA) Reinickendorf und führt dazu einee Umfrage unter Eltern an. Teilweise erfolge der saLzH-Unterricht digital und nach dem Stundenplan, teilweise würden Wochenpläne verwendet, teilweise erhielten die Kinder ihre Aufgaben in anderer Weise. „Entsprechend werden manche Schüler deutlich besser versorgt als andere", folgert der BEA daraus. Auch die Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schülern werde unterschiedlich gehandhabt. Einige erhielten ein kontiunierliches Feedback zu ihren Leistungen, andere würden vergeblich auf so eine Rückmeldung warten. "Auch eine regelmäßige persönliche Kontaktaufnahme findet nicht überall statt".

Auf der Grundlage dieser Ergebnisse hat der Bezirkselternausschuss einige Forderungen formuliert. Lehrkräfte sollten den Schülerinnen und Schülern zu Beginn der Woche einen klar strukturierten Wochen-, beziehungsweise Tagesplan zur Verfügung stellen, lautet eine. Dort sollten alle Aufgaben, Abgabefristen sowie Termine für die Videokonferenzen in dieser Woche zu finden sein.

Von den Lehrern wird erwartet, dass sie zu jedem Schüler mindestens zwei Mal pro Woche einen persönlichen Kontakt aufnehmen. Einmal innerhalb dieses Zeitraums müsste es in den Hauptfächern eine Leistungsbewertung geben. Bei den Nebenfächern alle 14 Tage. Das Ziel müsse sein, dass sich die Kinder und Jugendlichen selbstständig, also ohne Hilfe der Eltern, organisieren können. Aber gerade daran scheint es der Umfrage zufolge häufig zu hapern. Sie habe gezeigt, dass viele Eltern aktuell in hohem Maße gefordert seien, das Lernmaterial zu strukturieren und den Unterricht zu begleiten. Das könne aber nicht von allen gleichmäßig geleistet werden, was wiederum Auswirkungen auf die Chancengleichheit habe.

"Aus unserer Sicht liegt die Hauptverantwortung für das schulisch-angeleitete Lernen zu Hause bei den Lehrkräften", erklärt der Bezirkselternausschuss. Hier müssten gewisse Mindestvoraussetzungen eingehalten werden, "damit die viel gescholtene Bildungsschere nicht weiter aufgeht".

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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