Berlin stärkt die Kiezpolizei
Im Polizeiabschnitt 11 sind jetzt vier Kontaktbereichsbeamte zusätzlich im Einsatz

Ende 2020 startete das Projekt "Kiezorientierte Polizeipräsenz durch Kontaktbereichsbeamte", kurz KoB 100 genannt. Es markierte eine Art Rückkehr zum Streifenbeamten.

Los ging es mit zunächst 42 Beamten in vier Polizeiabschnitten in Berlin. Einer davon war der Abschnitt 12, zuständig für den Bereich Frohnau, Hermsdorf, Wittenau, Waidmannslust, Lübars und das Märkische Viertel. Insgesamt zehn KoBs sind seither in dieser Gegend im Einsatz. Anfang Mai kamen vier weitere hinzu. Sie verstärken den Polizeiabschnitt 11, der die Gebiete Alt-Tegel, Kurt-Schumacher-Platz, Heiligensee und Konradshöhe umfasst. In ganz Berlin traten in der jetzt gestarteten Phase 45 zusätzliche Kontaktbereichsbeamte ihren Dienst an. Damit sind es jetzt 87, also nur noch etwas weniger als die ins Auge gefasste Zahl von 100. Sie verteilen sich auf inzwischen 15 Polizeiabschnitte in der Hauptstadt.

Die meisten KoB-Reviere befinden sich in Außenbezirken wie Reinickendorf. Das sei kein Zufall, wie Innensenator Andreas Geisel (SPD) beim Start der zweiten Phase noch einmal betonte. Innerhalb des S-Bahnrings sei die Polizeipräsenz sehr hoch. Deshalb liege der Fokus bei diesem Projekt auf den Gebieten außerhalb der Innenstadt. "Die KoBs werden da unterwegs sein, wo die Menschen sind. In Wohnvierteln, Grünanlagen, Naherholungsgebieten, in Einkaufsstraßen." Das spiegle sich in den ausgewählten Einsatzorten wieder.

Das Hauptziel des Projekts ist, das Sicherheitsgefühl der Bürger zu erhöhen. Dies soll durch regelmäßigen Kontakt mit Anwohnern, Gewerbetreibenden oder Vertretern verschiedener Institutionen erreicht werden, sodass das Gefühl vermittelt wird, dass die Polizei ansprechbar und regelmäßig vor Ort ist. Allerdings könnten die vier Kollegen für den Abschnitt 11 nicht überall sein, auch wenn zumindest an den Werktagen zwischen 6 und 22 Uhr ein Streifenduo irgendwo unterwegs sei. Möglicherweise auch über diese Kernzeit hinaus.

Ganz neu ist der KoB nicht. Er ist sogar eine "Berliner Erfindung gewesen", erinnerte Polizeipräsidentin Barbara Slowik beim Start des Projekts im Dezember 2020. Allerdings wurde er weitgehend Opfer zahlreicher Einspar-Runden. Erst seit einigen Jahren stellt die Polizei wieder mehr Personal ein, womit die "Rückkehr der KoBs" möglich wurde.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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