Besserer Schutz im Außendienst
Knöllchen-Schreiber in Reinickendorf tragen nun Helme im Dienst

Zwei Beschäftigte des Ordnungsamtes mit neuen Helm. | Foto:  Thomas Frey
3Bilder
  • Zwei Beschäftigte des Ordnungsamtes mit neuen Helm.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Die Kopfbedeckung ist knapp zwei Kilogramm schwer, leicht handhabbar und ein optimaler Schutz für die Beschäftigten im Außendienst des Ordnungsamtes Reinickendorf. Der Preis für ein Exemplar liegt bei 800 Euro.

Schon vor der Präsentation der Helme am 13. Dezember hatte das Ordnungsamt stolz verkündet, dass man mit dieser Art von Sicherheitsausrüstung eine Vorreiterrolle in Deutschland einnehme und der Helm nur ein Beispiel für die im Bezirk verfolgte Strategie sei, die Kiezstreifen möglichst umfassend zu schützen.

Dies ist offenbar auch dringend notwendig. Laut Ordnungsstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU) nehmen Gewaltattacken von Beleidigung über Nötigung bis zum körperlichen Angriff gegen den Außendienst ihres Amtes weiter zu. Laut einer allgemeinen Statistik haben 66 Prozent der Berliner Außendienstmitarbeiter im Ordnungsamt bereits Gewalt im Dienst erfahren. Auf Reinickendorf bezogen bedeute dies, dass jede und jeder im Außendienst bereits einmal in irgendeiner Form mit Gewalt während seiner Tätigkeit konfrontiert wurde. In den Jahren 2022 und 2023 habe es jeweils einen Beschäftigten gegeben, der nach einer solchen Konfrontation für zumindest lange Zeit arbeitsunfähig war. Der Einsatzhelm soll deshalb zumindest mehr Schutz bei solchen Exzessen bieten, im besten Fall auch abschreckend wirken.

Der Helm soll außerdem vor Gefahren in der Natur schützen. Das Ordnungsamt müsse sich vermehrt mit klimatischen Extremen wie Stürmen und anderen Wetterphänomenen auseinandersetzen, erklärte Julia Schrod-Thiel. Bei Unwetter, herabfallenden Ästen oder nicht mehr standsicheren Bäumen sowie bei Bombenentschärfungen oder Evakuierungen könne der Helm helfen. Überdies seien die Mitarbeiter inzwischen verstärkt in Verbundeinsätze mit anderen Sicherheits- und Ordnungsbehörden, wie Polizei oder Zoll, eingebunden. Wenn es zum Beispiel darum gehe, ein illegales Bordell auszuheben, könne es zu einer erhöhten Gefahrensituation kommen, erklärte der Leiter des Außendienstes, Ronald Mikkeleitis. Dabei empfehle es sich, den Helm aufzusetzen.

Grundsätzlich entscheiden die Kiezstreifen selbst, ob und wann sie die Kopfbedeckung tragen, betonten die Stadträtin und ihre Leitungskräfte. Nicht alle sollen und müssen das bei jeder Patrouille machen. Der Außendienst hat insgesamt 40 Mitarbeiter. 20 Helme wurden jetzt angeschafft. Sie würden für jede Schicht reichen und liegen dafür jeweils parat.

Die Gesamtkosten finanzierte der Bezirk aus dem eigenen Haushalt. Die Helme seien Teil eines umfassenden Modernisierungsprozesses der Schutzausrüstung im Ordnungsamt, erläuterte Julia Schrod-Thiel weiter. Mit der künftigen Ausstattung des Ordnungsamtes mit Bodycams will das Ordnungsamt mit den Helmen seine Verantwortung und Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern deutlich machen und der Bevölkerung signalisieren, dass sich das Bezirksamt für die Sicherheit und das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter einsetzt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 308× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 610× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 594× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.005× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.