Nach Einbruch bei Zahl der Übernachtungsbetten
Die Tourismusbranche muss sich nach der Corona-Pandemie umorientieren

Reinickendorfer Postkartenidylle am Tegeler See. Der Bezirk will nach Corona gerade mit nachhaltigem Tourismus punkten. | Foto:  Thomas Frey
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Zwischen 2019 und 2020 hat Reinickendorf mehr als ein Viertel seiner Bettenkapazität im Übernachtungsgewerbe verloren: die Zahl sank von 2758 auf 2047. Dies geht aus der im Februar veröffentlichten Studie „Berlin reloaded“ hervor.

In dem von acht Bezirksämtern in Auftrag gegebenen Projekt wurden die Auswirkungen der Pandamie speziell auf das lokale touristische Gewerbe untersucht. Die Unternehmen wurden aufgerufen, sich an der Erhebung zu beteiligen. Außerdem gab es spezielle Interviews, etwa mit Branchenrepräsentanten. Aus den Ergebnissen wurden Handlungsempfehlungen für einen Neustart nach der Pandemie formuliert. Sie wenden sich vor allem an die bezirklichen Wirtschaftsförderungen. Diese Abteilungen aus acht Bezirken, darunter Reinickendorf, haben „Berlin reloaded“ auch initiiert. Finanziert wurde die Studie von der Senatsverwaltung für Wirtschaft.

Die Ergebnisse beziehen sich auf Berlin, wobei sie auf Reinickendorf ganz speziell zutreffen wie das Bettenangebot. In keinem anderen der anderen acht Bezirke gab es einen höheren prozentualen Rückgang zu den Vor-Corona-Zahlen. Selbst da lag Reinickendorf am unteren Ende der Tabelle.

Das Erschließen weiterer Potenziale für einen nachhaltigen und stadtverträglichen Tourismus wird in der Studie besonders hervorgehoben. Ein Ziel, das auch Reinickendorf verfolgt. Das Projekt „Berlin reloaded“ biete einen Überblick über die Bedarfe lokaler touristischer Unternehmen, um die Auswirkungen der Pandemie zu bewältigen, erklärte Bürgermeister Uwe Brockhausen (SPD). Die Wirtschaftsförderung plane gezielte Veranstaltungsformate, um Anbieter der Branche stärker zu vernetzen. Darüber hinaus werde aktuell ein regionales Tourismuskonzept erarbeitet. Bei den Treffen wird es wahrscheinlich auch um einige Schwierigkeiten gehen, wie mitunter langwierige Verwaltungsvorgänge. Die Digitalisierung spielt ebenfalls eine Rolle. Beim Stichwort „Nachhaltigkeit“ wünschten sich drei Viertel der Befragten „klare Regeln für das Nutzen von Wohnraum für touristische Zwecke“. Das zielt auf ein Durchsetzen des Zweckentfremdungsverbots, bei dem sich Reinickendorf bisher nicht hervorgetan hat. Andere Probleme der Branche, sind jedoch nicht durch die lokale Politik zu lösen, wie der Mitarbeitermangel und die „Fluktuation von Fachkräften“.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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