"Keine Rückstände verzeichnet"
Irritationen bei der Postzustellung vor Weihnachten in Reinickendorf

Vor Weihnachten musste große Postberge ausgetragen werden. | Foto: Pixabay
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Haben Sie Ihre Briefe zum Fest rechtzeitig erhalten? Nach Angaben der Post müsste das der Fall gewesen sein. Uwe Besser hatte da seine Zweifel.

Bei ihm seien seit etwa einer Woche keine Briefe mehr eingegangen, sagte der Besitzer eines Bestattungsunternehmens an der Herbststraße einige Tage vor Weihnachten. Seinen Zusteller darauf angesprochen, habe der erklärt, die würden gerade auch nicht mehr verteilt. Das sei Anweisung „von oben“. Nur Einschreiben, Päckchen sowie Werbesendungen sollten noch bei den Empfängern landen. Begründet worden wäre das mit Arbeitsüberlastung.

Udo Besser fand diese Auskunft natürlich nicht besonders erfreulich. Er sei schon deshalb auf einen regelmäßigen Zustelldienst angewiesen, weil ihn die Genehmigungen für Beerdigungen per Post erreichen. Dem Briefträger habe er das auch verdeutlicht. Der versprach daraufhin, Schreiben an ihn herauszufischen. Was aber – Stichwort Überlastung – nicht unbedingt rational erscheint. Abgesehen davon wären andere Kunden weiter die Leidtragenden, meinte der Bestatter. „Ich denke dabei vor allem an ältere Menschen, die derzeit ohnehin kaum mehr aus dem Haus kommen.“ Gerade die hätten sich wahrscheinlich auf manche Weihnachtskarte gefreut.

Und hätten die auch bekommen, beteuert die Post. „Wir dürfen Ihnen versichern: Die Zustellung in Reinickendorf ist – wie in Berlin insgesamt – sehr stabil“, heißt es in einer Antwort der Pressestelle an die Berliner Woche. Trotz coronabedingter Herausforderungen und sehr hoher Sendungsmengen vor Weihnachten seien keine Rückstände verzeichnet worden. Briefe, die morgens den Zustellstützpunkt erreichten, seien in der Regel noch am gleichen Tag zugestellt worden. Es habe „keine nennenswerten Einschränkungen und Verzögerungen“ gegeben. Der geschilderte Fall werde deshalb „bedauert“.

Bei der Auskunft des Zustellers gegenüber Bestatter Uwe Besser habe es vermutlich ein „Missverständnis“ gegeben. Es könne möglich sein, dass einzelne Werbesendungen längere Laufzeiten hätten, das sei üblich und mit den Versendern so abgestimmt. Nicht aber bei der Privatpost, die werde werktäglich zugestellt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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