Leuchtende Wahrzeichen der Stadt
Sylke Bach malt mit fluoreszierenden Farben und bringt bunte Berlin-Fanartikel auf den Markt

Sylke Bach präsentiert zwei ihrer großformatigen Werke. | Foto: pv
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  • Sylke Bach präsentiert zwei ihrer großformatigen Werke.
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„Für mich ist Berlin grün und bunt“, sagt Sylke Bach. Das spiegelt sich in den Arbeiten der Neuköllner Künstlerin. Sie bringt die Wahrzeichen der Stadt zum Strahlen.

Brandenburger Tor, Fernsehturm, Gedächtniskirche, Siegessäule, Funkturm: Ihre großformatigen Berlinbilder sind echte Hingucker. Sylke Bach malt mit fluoreszierenden Acrylfarben auf Leinwand, von hinten angestrahlt leuchten sie. Ihre Gemälde brachten sie auf die Idee, den Markt für Berlin-Fanartikel zu bereichern. Zu langweilig erschienen ihr viele Motive. Also schritt sie zur Tat. Besonders stolz ist sie auf ihren brandneuen Aufkleber für Autos, der ein farbenprächtiges Brandenburger Tor auf dem grünen Umriss Berlins zeigt.

„Mein Sticker ist ohne Rückstände zu entfernen, er ist regen- und vogelscheißefest“, sagt sie. Bei der Feier zum Jahrestag des Mauerfalls seien ihr die ersten 2000 Stück förmlich aus den Händen gerissen worden. Sylke Bach bringt Fernsehturm & Co. auch auf T-Shirts, Hoodies, Rucksäcke, Basecaps, Magnete und, und, und. Für den Vertrieb sorgt sie selbst unter https://icke.shop. Oder sie geht nach draußen. So präsentierte sie ihre Werke auf der Rudower Meile und in der Lichterlounge auf dem Breitscheidplatz.

Neben ihren leuchtenden Wahrzeichen schmücken Berliner Originale wie Hildegard Knef, Günther Pfitzmann oder Harald Juhnke ihre Bilder. Werke von ihr hängen im Indigo-Hotel und im One80° Hostel am Alexanderplatz, aber auch in Barcelona, Basel oder Zürich. Die Skulptur „Die verschlungenen Wege“ hat sogar ihren Weg ins entfernte Boston gefunden.

Gemalt hat Sylke Bach, seit sie denken kann. Mit neun Jahren begann sie, ein Treptower Atelier zu besuchen. Und weil ihre Lehrerin außerdem an der Kunsthochschule Weißensee unterrichtete, ging sie später viele Jahre auch dorthin. Allerdings klappte es nicht gleich, die Leidenschaft zum Beruf zu machen. Ihre Eltern bestanden darauf, dass Sylke „etwas Anständiges“ lernte. Doch auch der zweite Traum, Maskenbildnerin bei der Staatsoper zu werden, zerschlug sich. Die Familie hatte Westkontakte, die Oper gastierte hin und wieder im Ausland. Die Fluchtgefahr wurde als hoch eingeschätzt.

Also machte Sylke eine Ausbildung zur Elektrozeichner-Teilkonstrukteurin. „Ich habe die Leitungsstränge konstruiert und gezeichnet, die in ein Elektrogerät sollen.“ Davon profitiere sie bis heute: „Ich kann gut die Winkel der Gebäude malen, kriege immer die Perspektive hin.“

Nach der Wende sattelte sie auf Bürokauffrau um. Doch damit war Schluss, als ihr vor ein paar Jahren die Diagnose „Multiple Sklerose“ den Boden unter den Füßen wegriss. „Ich lag wochenlang im Krankenhaus und saß auch für eine kurze Zeit im Rollstuhl. Das Malen hat mir die mentale Stärke gegeben, wieder hochzukommen“, sagt Sylke Bach. Auch wenn ihr die Krankheit nicht anzusehen ist: Sie muss sich stets bewusst darauf konzentrieren, Stift oder Pinsel zu halten.

Heute gibt sie Kurse für MS-Patienten. Mit einigen malt sie, mit anderen übt sie einfach Unterschriften. „Am Anfang nehmen wir ein großes Blatt Papier, dann heißt es, eine Linie zu zeichnen, ohne abzusetzen, Kreise ziehen, immer und immer wieder. Irgendwann macht es klick im Kopf“, erzählt sie.

Mehr über Sylke Bach unter https://bachbilder.de.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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