Neuer Blickfang am Südkreuz?
Gewerbesiedlungsgesellschaft Berlin plant Hochhaus an Geneststraße
Vorhaben von gesamtstädtischer Bedeutung werden im Baukollegium von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher diskutiert, so auch das Vorhaben der Gewerbesiedlungsgesellschaft GSG Berlin: ein Büro- und Gewerbekomplex mit zwei Hochhäusern an der Geneststraße.
Auf einer Brache zwischen Bahngleisen und Gewerbehof Geneststraße, will die GSG bis Ende 2023 für 195 Millionen Euro 75 000 Quadratmeter Gewerbefläche schaffen; in vier- bis siebengeschossigen Einzelgebäuden mit Klinkerfassade, die im Norden von einem 82 Meter hohen Tower und im Süden von einem zweiten, etwa halb so großen Hochhaus eingefasst werden. Gewerbehof und Brache gehören der GSG.
Laut Geschäftsführer Oliver Schlink bestehe in der Stadt eine hohe Nachfrage nach Gewerbeflächen, und der neue Komplex sei in jeder Hinsicht verkehrlich sehr gut angebunden. Wunschmieter der GSG sind leise produzierendes Gewerbe, Dienstleistungsanbieter, Gastronomie, soziale Einrichtungen und Einrichtungen des Bezirks. Für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll ein Café in 80 Metern Höhe. Der Architekturentwurf stammt von Kleihues + Kleihues. Zur Idee sagte Architekt Johannes Kressner: „Das Hochhaus im Norden rückt das Areal optisch an die Stadt heran.“
Pläne müssen überarbeitet werden
Balkone, Gemeinschaftsbereiche mit Dachgärten und begehbare, begrünte Innenhöfe sollen das Ensemble für Gewerbemieter attraktiv machen. Auf nicht begrünten Dächern werden Photovoltaik-Anlagen montiert.
Die sechs Fachleute des Baukollegiums kritisieren den Entwurf an nur wenigen, aber nicht unerheblichen Punkten. Der nördlich gelegene Eingangshof gefällt nicht, weil dort gleichzeitig die Einfahrt zur Tiefgarage geplant ist. Da sei „noch mehr räumlich gefasste Qualität gewünscht“, so Kollegiumsmitglied Ansgar Schulz, Architekt aus Leipzig. Der Hof soll geschlossen werden. Mit dem Design des im Süden gelegenen Hochhauses ist Baudirektorin Regula Lüscher „total unglücklich“.
Kleihues + Kleihues sind nun aufgefordert, ihre Pläne in Absprache mit ihren Auftraggebern noch einmal zu überarbeiten. Das Resultat der Überlegungen will das Baukollegium „nochmal sehen“, so Regula Lüscher.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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