Grundstück am Stadtbad nicht aufgeben

Auf Beschluss des Senats soll die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land auf einem Parkplatz am Stadtbad Schöneberg ein fünfgeschossiges Gebäude mit bezahlbaren Mietwohnungen errichten. Gegen die Bebauung hat der Bezirkssportbund Einspruch erhoben.

Während die Bäderbetriebe auf den Platz verzichten, stimmt der Bezirkssportbund (BSB) Tempelhof-Schöneberg der Aufgabe des Grundstücks nicht zu. Schon grundsätzliche Erwägungen schlössen aus, dass eine sportlichen Zwecken gewidmete Fläche aufgegeben werde, sagt die BSB-Vorsitzende, Elisabeth Korte-Hirschfeld. Die Rechtsanwältin argumentiert: Wenn ein Grundstück für den Bau einer Sportanlage nicht geeignet sei – wie hier der Fall –, bedeute das nicht gleichzeitig, es werde für die Ausübung von Sport nicht länger gebraucht.

Die Sportbundvorsitzende bemängelt zudem, dass der Bezirk keinen Vorschlag für eine Ersatzfläche gemacht habe. Korte-Hirschfeld: „Nur wenn gegebenenfalls auch an anderer Stelle andere Flächen zu Sportflächen umgewidmet werden, sind wir bereit, über eine Zustimmung zur Aufgabe einer sportlich genutzten Fläche nachzudenken.“

Überhaupt sieht der Bezirkssportbund durch Wohnungsbau an dieser Stelle den Weiterbetrieb des Stadtbads in Gefahr. So werde es keinen Rettungsweg mehr geben, was bei Chlorgasunfällen die Anwohner noch mehr gefährde. Das Bad könne sich künftig auch nicht mehr „behindertenfreundlich“ oder gar „behindertengerecht“ nennen, meint Elisabeth Korte-Hirschfeld. Denn es fehlten Parkplätze für Behinderte, die nahe genug am Bad liegen. Alternativen gebe es nicht. Der öffentliche Nahverkehr sei keine. Letztendlich könnten auch Klagen der neuen Anwohner über Lärm zu Betriebseinschränkungen der Schwimmhalle führen, heißt es beim Sportbund.

In der Parkplatzfrage sind sich BSB und die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung einig. „Wir sehen die Aufgabe des Parkplatzes ebenfalls an sehr kritisch an“, sagt Christian Zander, Bezirksverordneter und Geschäftsführer der Fraktion. Gäste des Bades, die zwar keinen Vermerk über erhebliche Beeintrüchtigungen der Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr in ihrem Schwerbehindertenausweis hätten („G-Vermerk“), aber dennoch auf das Auto mehr oder weniger angewiesen seien, hätten tagsüber nur noch den Abschnitt der Eisenacher Straße zum Parken, da auf der Hauptstraße selbst wegen der Busspur das Parken nicht erlaubt ist, so der Lokalpolitiker.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 57× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 467× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.063× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.