Lauschend durchs Bayerische Viertel
Neuer kostenloser Audiowalk zu den Gedenktafeln rund um den Bayerischen Platz
Es gibt einen neuen digitalen Audiospaziergang rund um den Bayerischen Platz.
Unter dem Titel „Stadt verhören. Orte des Erinnerns“ kann sich jedermann über die Geschichte des Nationalsozialismus informieren. Die Grundlage für die Tour bildet das Flächendenkmal, das im Jahr 1993 von den Künstlern Renata Stih und Frieder Schnock gestaltet wurde. An rund 80 Laternenmasten rund um den Bayerischen Platz hängen Tafeln, auf denen die Verordnungen nachzulesen sind, mit denen die Nazis die Juden aus der Gesellschaft ausgegrenzt und schließlich deportiert und ermordet haben. „Jüdische Kinder dürfen keine öffentlichen Schulen mehr besuchen. 15.11.1938“ steht auf einer Tafel, „Juden dürfen nach 8 Uhr abends (im Sommer 9 Uhr) ihre Wohnungen nicht mehr verlassen. 1.9.1939“ auf einer anderen, „Juden erhalten keine Zigaretten und Zigarren mehr. 11.6.1942“ auf einer dritten.
An dem Hörspaziergang haben einige Akteure mitgewirkt. Die Hauptrolle spielten Fabian Eckert und Melanie Eis vom Verein Bidigi, die sich mit neuen Konzepten zur historischen Bildung befassen. Begleitet wurden sie von Mitgliedern des Jugendparlaments Tempelhof-Schöneberg und von Magdalene Roesch vom Verein Quartier Bayerischer Platz, die schon lange Schulklassen an die Orte des Erinnerns führt. Schließlich war auch Christian Betz von der Firma Berlinaudio mit von der Partie. Er hat mit seiner Tonausrüstung die Eindrücke und Ideen vor Ort eingefangen.
Der kostenlose Audiowalk lässt sich als Spaziergang erlaufen oder ortsunabhängig anhören. Er ist über die Plattform „Guidemate“ frei zugänglich. Die Webseite www.tonspur-erkundungen.de führt direkt dorthin.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.