Anschlag auf Bürgerbüro
CDU-Politiker Jan-Marco Luczak vermutet Linksextremisten hinter der Tat
Auf das Wahlkreisbüro des Tempelhof-Schöneberger CDU-Bundestagsabgeordneten Jan-Marco Luczak ist ein Anschlag verübt worden.
In der Nacht zum 23. Oktober ist es angegriffen worden. „Mit massiver Gewalt“ seien alle Scheiben des Büros in der Kolonnenstraße 4 eingeschlagen worden, berichtet Luczaks Pressereferentin Carolin Marx. Der Staatsschutz ermittelt.
Für Luczak ist die Tat politisch motiviert. Der Mietrechtsexperte und stellvertretende rechtspolitische Sprecher seiner Bundestagsfraktion hatte sich am Tag vor dem Anschlag in deutlichen Worten gegen den vom rot-rot-grünen Senat beschlossenen Mietendeckel ausgesprochen. „Weil dieser verfassungswidrig ist und den Berliner Mietern am Ende schaden wird“, so der Lichtenrader Bundespolitiker. Die CDU im Bundestag hat Verfassungsklage gegen den Mietendeckel angekündigt.
Jan-Marco Luczak vermutet, dass der oder die Täter aus dem linksextremistischen Milieu stammen. Er stehe seit längerem im Fokus linksextremistischer Kräfte. „In der Vergangenheit gab es bereits einen Farbanschlag auf mein Wohnhaus und ich habe auch schon diverse Drohbriefe erhalten. Dort wurde ich als Vertreter einer ,kriminellen Vermieter-Mafia' diffamiert beziehungsweise wurden mir RAF-Methoden in Aussicht gestellt. Das war eine klare Morddrohung.“
Er sei erschüttert von der Verrohung der politischen Streitkultur, in den sozialen Netzwerken und anderswo, so der CDU-Politiker weiter, lasse sich aber von diesem Angriff weder beeindrucken noch einschüchtern. Gerade beim Thema Mietrecht werde immer stärker zugespitzt. Dabei sei man sich im Ziel doch einig: Menschen dürften wegen steigender Mieten nicht aus ihren Wohnungen verdrängt werden. Über den richtigen Weg müsse eine kontroverse Debatte möglich sein – ohne Bedrohungen.
In der Nacht vor dem Angriff auf Luczaks Büro war auch das Bürgerbüro des CDU-Bundestagsabgeordneten aus Charlottenburg-Wilmersdorf, Klaus-Dieter Gröhler, attackiert worden. Auch hier schlugen unbekannte Täter alle Scheiben ein. Nur wenige Stunden zuvor hatte in Gröhlers Büro eine Veranstaltung mit dem Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung stattgefunden.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.