Umbau der Theodor-Heuss-Bibliothek: Geld vorhanden, Personal im Bauamt fehlt
Schöneberg. Geld für die Modernisierung der Theodor-Heuss-Bibliothek ist da. Allerdings hat die Bauverwaltung kein Personal, um die notwendigen Maßnahmen umsetzen zu können.
480.000 Euro für den Umbau der Theodor-Heuss-Bibliothek sieht die Investitionsplanung des Bezirks für 2016 vor. Die Ausleihe ist im ersten Halbjahr 2016 deutlich gestiegen: In der Kinderabteilung um 22 Prozent, im gesamten Haus um zehn Prozent, in absoluten Zahlen auf 254.000 Ausleihen. Ein Grund für die gestiegene Nachfrage in Tempelhof-Schönebergs „Mittelpunktbibliothek“ an der Hauptstraße dürfte die Schließung der Gerhart-Hauptmann-Bibliothek im Rathaus Friedenau gewesen sein.
Das Haus hat Schwächen, etwa dass es von der Hauptstraße kaum wahrgenommen wird. Ein eigener Hausmeister fehlt. Die ehrenamtliche Hausaufgabenbetreuung ist nur noch schwach besetzt ist – Interessierte können sich hierfür unter haas-mathias@ba-ts.berlin.de melden.
Die Bibliothek werde aber „richtig gut angenommen“ dank Aktionen wie dem Ferienangebot bis 14. Oktober, „Wer liest gewinnt“, oder dem digitalen Angebot „Das kleine Gespenst spukt auch digital“, so Bibliotheksleiterin Christine Dominik. Zudem ist die automatisierte Rückgabe von Medien 24 Stunden möglich.
Aufzug umbauen und neue Toiletten installieren
Mit der knappen halben Million soll der bisherige Lastenaufzug in einen Personenlift umgebaut werden. Die obere Etage mit der Kinderabteilung ist nämlich weder mit Rollstuhl noch mit Kinderwagen erreichbar. Vorgesehen sind neue Toiletten und eine Erweiterung der Fläche für den Publikumsverkehr.
Es gibt allerdings ein Problem: Baustadtrat Daniel Krüger (CDU) hat kein Personal, um die Maßnahmen umzusetzen. Mit einem Beschluss der Bezirksverordneten kurz vor der Sommerpause soll diese Hürde genommen werden: das notwendige Personal muss her. Für die Stellenausschreibung seien gegebenenfalls auch „Stellenreste“ aus allen Abteilungen in Anspruch zu nehmen.
"Es geht um unser aller Infrastruktur"
„Wir bevorzugen damit die Bauabteilung, obwohl sie von einem CDU-Stadtrat geführt wird“, so Jörn Oltmann. Und der Grünen-Fraktionschef weiter: „Parteipolitik darf hier keine Rolle spielen, weil es um unser aller Gebäude und Infrastruktur geht.“
Die grüne Kreisvorsitzende Catherina Pieroth-Manelli sagte, die Rechnung gehe auf, eine große Bibliothek im Bezirk zu stärken. Gemeinsam mit dem Jugendmuseum, dem Schwimmbad, dem Spielplatz und dem Heinrich-Lassen-Park sowie der künftigen Nutzung des ehemaligen Straßenbahndepots in der Belziger Straße für Wohnen, Einzelhandel und Ateliers bilde die Theodor-Heuss-Bibliothek ein „Kulturdreieck“. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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