Ein Bau für die nächsten 100 Jahre?
Spandau feiert Richtfest für die neue Grundschule am Fehrbelliner Tor
Jeder Fortschritt im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive wird besonders herausgestellt. So war es auch am 16. Mai am Fehrbelliner Tor. An diesem Tag war Richtfest für die künftige Grundschule.
Der Neubau in Modularbauweise basiert auf Plänen des Architekturbüros h4a Gessert + Randecker aus Stuttgart. Bauherr ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. Mit der Umsetzung wurde der Generalunternehmer Goldbeck GmbH aus Leipzig beauftragt.
Das Konzept sieht eine sogenannte Compartmentschule vor. Das bedeutet, es werden Stammklassen und Teilungsräume um einen Forumsraum gruppiert. Dies bedeutet flexible Flächen für verschiedene Lehr- und Lernsituationen nach dem Prinzip mehrere kleine Schulen in einer großen. Die dreizügige Schule wird Platz für 432 Kinder bieten. Zum Bauprojekt gehört auch eine Sporthalle. Die Gesamtkosten werden mit rund 48 Millionen Euro angegeben.
Die Grundschule am Fehrbelliner Tor wird dringend benötigt. Sie sollte ursprünglich schon zum nächsten Schuljahr eröffnen. Der Termin ließ sich nicht halten. Die Eröffnung ist jetzt zum Beginn des Schuljahres 2025/26 geplant. Nach Angaben des Schulamtes haben unter anderem die Witterungsbedingungen im Dezember und Januar und bereits zuvor Schwierigkeiten bei der Übergabe des Baufeldes, teilweise beim Anliefern von Material sowie die angespannte Lage im Bausektor zu den Verzögerungen beigetragen. Beim Richtfest spielte die Verzögerung nur am Rande eine Rolle. Vielmehr ging der Blick nach vorne. Ein weiteres Projekt der Berliner Schulbauoffensive geht seiner Vollendung entgegen.
Der Neubau sei ein Beispiel für „Schule neu denken“, strich Stephan Machulik (SPD), Staatssekretär für Wohnen und Mieterschutz heraus. Das Vorhaben am Fehrbelliner Tor war ihm auch noch aus seiner früheren Zeit als Spandauer Stadtrat bekannt. Die heutige Schulstadträtin Dr. Carola Brückner (SPD) und Stephan Machulik wiesen in ihren Reden auf die außerschulische Nutzung und damit den Mehrwert für die Bevölkerung hin. Die Sporthalle würden auch Vereine nutzen und im Mehrzweckraum könnten Veranstaltungen von Anwohnern stattfinden.
Spandau sei ein großer Nutznießer der Schulbauoffensive, erklärte Staatssekretär Dr. Torsten Kühne (CDU) von der Bildungsverwaltung und erwähnte weitere Vorhaben wie auf der Insel Gartenfeld. Zudem sei der Neubau am Fehrbelliner Tor nicht nur in puncto moderne Pädagogik auf der Höhe der Zeit. Integration, Inklusion, Barrierefreiheit, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Kunst am Bau: dieses Gebäude sei für die kommenden Jahrzehnte und vielleicht für 100 Jahre gebaut.
Bürgermeister Frank Bewig (CDU) lobte die Zusammenarbeit mit der Senatsebene. Gleichzeitig erinnerte er an den noch immer vorhandenen Bedarf an Schulplätzen. Es müsse weiter Tempo gehalten, Tempo aufgenommen werden, „sonst kommen wir der Entwicklung nicht hinterher“.
Gerade in Spandau wurden und werden große neue Wohngebiete gebaut. An die begleitende soziale Infrastruktur ist bei vielen dieser Projekte erst mit Verzögerung gedacht worden. Neben den Schulen gilt das besonders für eine attraktive Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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