Leider kein Einzelfall
Schüler der Morgenstern-Schule droht Lehrerin mit Enthauptung
Die Christian-Morgenstern-Grundschule am Räcknitzer Steig hat dieser Tage bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Ein elfjähriger Schüler hatte dort am 10. November seiner Lehrerin mit Enthauptung gedroht.
Vorausgegangenen war der Hinweis der Lehrerin, seine Eltern müssten den anberaumten Sprechtag wahrnehmen. Sollten sie das nicht tun, hätte das Konsequenzen. Daraufhin habe der Schüler mit den Worten reagiert: Sollte es die geben, ginge es ihr so wie dem Lehrer in Paris. Gemeint war der Mord an dem französischen Pädagogen Samuel Paty. Als es nach den Herbstferien auch in den Berliner Schulen eine Gedenkminute für Paty gegeben hatte, soll der Elfjährige ebenfalls bereits durch verbale Ausfällen aufgefallen sein.
Am Tag nach der Drohung gegen die Lehrerin habe sich der Schüler schriftlich entschuldigt, informierte Schulleiterin Karina Jehniche. Sie nehme ihm die Entschuldigung ab, aber trotzdem bleibe die Frage, warum er das gemacht habe, sagte die Direktorin in der rbb-Abendschau. Nach Angaben seiner Mutter würde zu Hause so nicht gesprochen. In der Schule aber auch nicht. Woher kommen die Aussagen dann? Aus Sozialen Medien? Von Freunden? Es gibt noch einigen Aufklärungsbedarf.
Und das längst nicht nur an der Christian-Morgenstern-Schule. Die kann vielmehr für sich beanspruchen, offen und offensiv mit dem Problem umgegangen zu sein. Im Gegensatz zu anderen Lehranstalten, in denen solche oder ähnliche Vorkommnisse häufig hinter vorgehaltener Hand kolportiert werden. Auch deshalb haben sich bei der Schule inzwischen mehrere Lehrer gemeldet und über ihre Erfahrungen berichtet.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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