Groß, vielfältig und auch heimelig
Staaken ist ein besonderen Spandauer Ortsteil mit vielen Facetten

Wenn meine Mutter, die Zeitungsverlegerin Ingrid Below-Lezinsky meinen jüngeren Bruder und mich in ihren Wagen lud und wir nach Staaken fuhren, dann war das in den späten 60er- und 70er-Jahren für uns immer ein kleines Abenteuer.

Entweder ging es zur „Dorfkirmes“ in die Gartenstadt („wo wir uns unbedingt sehen lassen müssen, weil das die absoluten Urspandauer sind“), in die moderne Neubausiedlung am Brunsbütteler Damm, wo der große Bruder lebte, oder an oder auf den damals frisch begrünt werdenden Hahneberg. Später dann, als ich älter war, kamen Besuche in das nicht nur gut beleumundete „St. Aaken“ an der Obstallee hinzu oder es gab lange Radtouren an den Staakener Feldern entlang (von denen nicht mehr viel übrig ist). Natürlich schaute man über die Mauer in den „östlichen“ Teil Staakens mit dem alten Dorfkern. Der Osten, der im Westen lag! Nach dem Mauerfall wurde dieser wiedergewonnene Teil Spandaus dann individuell erforscht.

Die Eindrücke waren also vielfältig. Anders als Gatow oder Kladow – noch alte slawische Gründungen – nimmt man den Ortsteil Staaken viel flächiger, nicht so sehr auf einen Punkt zentriert wahr. Großraumsiedlungen und Einfamilienhausgegenden, Felder und wichtige Orte (Flugfeld, Fort Hahneberg), Gewerbe und Industriegebiete, große Verkehrsachsen und heimelige Straßen. Alles dabei. Aber wo die alte Gemarkung des Ortsteils eigentlich anfängt und wo es aufhört, habe ich nie so recht verstanden. Und trotzdem verknüpfe ich viele tolle Erinnerungen mit diesem zentralen Teil von Spandau.

Wissen das alle? Staaken wurde vermutlich von Immigranten und Flüchtlingen aus dem alten Gebiet des römischen Reiches deutscher Nation gegründet. Im Rahmen der sogenannten „Ostkolonisation“.

Schade, dass die erste Erwähnung von Staaken vor 750 Jahren nicht so groß begangen wird, wie man es hätte erwarten dürfen. Da scheint im Bezirksamt etwas durchgerutscht zu sein. Aber in den zurückliegenden Jahren waren wir alle sehr viel mit anderen Dingen beschäftigt und die Organisation von Großveranstaltungen und Jubiläen (wie zuletzt in Kladow 2017) gehörte nicht dazu. Dank an dieser Stelle der Kirchengemeinde, dass sie das historische Datum trotzdem auf den Schild gehoben hat.

In Abwandlung des alten Spandauer Mottos darf es diesmal heißen: „Hie guet Stakene allewege!“. Wir gratulieren.

Autor:

Olaf Lezinsky aus Spandau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 537× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 822× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 802× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.183× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.