Keine Entspannung auf der Treitschkestraße

Das Ordnungsamt hat in der Treitschkestraße alle Hände voll zu tun. | Foto: K. Menge
3Bilder
  • Das Ordnungsamt hat in der Treitschkestraße alle Hände voll zu tun.
  • Foto: K. Menge
  • hochgeladen von Karla Rabe

Steglitz. In der Treitschkestraße hinter dem Boulevard Berlin herrscht immer noch das blanke Chaos. Kunden des Einkaufszentrums parken hier unberechtigt. Anwohner Peter Janzon zählt im Durchschnitt 80 Falschparker am Tag. Das ärgert die Anwohner. Noch mehr allerdings ärgert sie, dass das Ordnungsamt sich in der Straße kaum blicken lässt.

Stadtrat Michael Karnetzki (SPD) widerspricht dem Eindruck. „Die Mitarbeiter der Parkraumüberwachung sind in der Regel täglich, häufig mehrmals am Tag, in der Treitschkestraße“, teilt er auf Anfrage mit. Nahezu täglich sei auch eine Streife des Allgemeinen Ordnungsdienstes vor Ort. Daneben gebe es Kontrollen der Polizei.

Doch offenbar reicht die tägliche Präsenz der Ordnungshüter nicht. Laut Peter Janzon stehen in dem Straßenabschnitt durchschnittlich zehn Falschparker pro Stunde. „Das sind 80 pro Tag und in einer 6-Tage-Woche haben wir hier 480 Falschparker“, sagt Janzon, der sich seit Eröffnung des Boulevard Berlin vor drei Jahren für eine Entspannung in dem verkehrsberuhigten Bereich einsetzt. Auf einen Monat bezogen würden sich 1900 Falschparker ergeben, im Jahr seien das mehr als 23 000 rechtswidrig geparkte Autos, rechnet der Anwohner vor. Dabei seien die verkaufsoffenen Sonntag gar nicht mitgezählt. Und nur ein kleiner Bruchteil der Falschparker werde ordnungsrechtlich zur Verantwortung gezogen, mutmaßt Janzon.

Das Ordnungsamt speichert keine Anzeigen. Sie werden an die Bußgeldstelle der Polizei weitergeleitet. Wie viele Anzeigen in diesem Bereich geschrieben wurden, könne er daher nicht sagen, erklärt Karnetzki. Aber die Überwachung soll verstärkt werden.

Bei der Planung der Straße als verkehrsberuhigter Bereich ist offenbar einiges schief gelaufen. Der Abschnitt ist optisch nicht als verkehrsberuhigt wahrnehmbar. Es fehlt unter anderem auch die Kennzeichnung der Treitschkestraße als Feuerwehrzufahrt. Ein entsprechendes Hinweisschild könnte Kunden des Einkaufszentrums davon abhalten, in diesem Bereich zu parken.

Ein großes Problem sehen die Anwohner auch darin, dass der Elektromarkt Saturn mit der postalischen Adresse Treitschkestraße 7 wirbt. Das bedeutet, dass die Kunden in die Treitschkestraße geleitet werden.
„Der Markt nimmt das Anliegen der Anwohner sehr ernst“, sagt eine Unternehmenssprecherin von Saturn auf Anfrage. So sei auf der Homepage ein Hinweis auf das zugehörige Parkhaus platziert. Ebenfalls wird bei Allein-Werbungen des Marktes auf das Parkhaus hingewiesen. Was die postalische Anschrift betrifft, wäre der Marktleitung auch Schloßstraße lieber. Doch das sei leider nicht möglich gewesen. „Daraufhin wurde der Firmenname von Saturn Berlin Steglitz in Saturn Berlin Schloßstraße geändert, um hier ein deutliches Zeichen zu setzen“, so die Sprecherin. KM

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 75× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 415× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 386× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 818× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.