Amt verweigert Frauen aus dem Bezirk Teilnahme an Projekt

Lysanna Lehmann (21), Mutter einer Tochter, und Melanie Haspel (23), Mutter von zwei Kindern, haben durch das Projekt "MüLe" eine echte Chance. | Foto: K. Menge
  • Lysanna Lehmann (21), Mutter einer Tochter, und Melanie Haspel (23), Mutter von zwei Kindern, haben durch das Projekt "MüLe" eine echte Chance.
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Steglitz-Zehlendorf. Das Projekt Mütter Lernen (MüLe) in Lichterfelde hilft seit Jahren jungen Müttern beim Einstieg in die Berufsausbildung. Doch Frauen aus Steglitz-Zehlendorf können es nicht nutzen.

"Mütter Lernen" bietet Beratung und berufliche Orientierung. Zudem können sich alleinerziehende junge Mütter in der Goethestraße 4-6 zur Kauffrau für Bürokommunikation, Kauffrau im Einzelhandel und Kauffrau für Tourismus und Freizeit ausbilden lassen. Das Angebot ist speziell auf die Bedürfnisse alleinerziehender junger Mütter abgestimmt. Die Ausbildung wird in Teilzeit, also mit 30 statt 40 Wochenstunden, absolviert und dauert drei Jahre. Bei Bedarf kann eine Kinderbetreuung in Anspruch genommen werden. "Das Angebot bietet jungen Müttern die Chance, eine Ausbildung sorgenfrei zu absolvieren. Das Ziel ist es, die Frauen in Arbeit zu bekommen", sagt Doris Voggeser, Leiterin der Bildungseinrichtung für junge Mütter. Viele junge Alleinerziehende mit einem meist schwierigen familiären Hintergrund hätten auf dem regulären Ausbildungsmarkt kaum Erfolgsaussichten, so Voggeser. Insgesamt lernen 50 Mütter in der Bildungseinrichtung in Lichterfelde. Die meisten kommen aus Tempelhof-Schöneberg, aber keine aus dem Bezirk. Frauen aus der näheren Umgebung können das Angebot nicht nutzen, weil das Jobcenter Steglitz-Zehlendorf die Maßnahme nicht fördert. "Obwohl wir hier ansässig sind, müssen wir die Steglitz-Zehlendorferinnen wegschicken", ärgert sich Elke Heßmann, Leiterin des Verbundes Perspektive Lernen (PerLe) beim Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk (EJF). Ihrer Meinung nach fehlt es dem Jobcenter an Problembewusstsein, wenn es im Bezirk keinen Bedarf für diese Maßnahme sieht.

Uwe Mählmann, Sprecher der Arbeitsagentur, sagt dazu: "Die Entscheidung, welche Maßnahmen vom Jobcenter gefördert werden, wird auch vom Bezirk mit getroffen. Offensichtlich liegen die Prioritäten anders."

Die Bezirksverordnetenversammlung hat jetzt das Bezirksamt aufgefordert, sich für die Förderung von Ausbildungsplätzen bei "Mütter Lernen" durch das Steglitz-Zehlendorfer Jobcenter einzusetzen.

Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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