Sicherheitsmaßnahme oder Schikane?
Streit um riesigen Zaun am Nordufer des Flughafensees

Mit Hinweisen am Zaun begründet das Straßen- und Grünflächenamt, warum die Absperrung aus seiner Sicht nötig wurde. | Foto:  Thomas Frey
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  • Mit Hinweisen am Zaun begründet das Straßen- und Grünflächenamt, warum die Absperrung aus seiner Sicht nötig wurde.
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Das Bezirksamt hat einen rund 800 Meter langen Zaun am Nordufer des Flughafensees errichtet. Um die Barriere gibt es seither viel Wirbel.

Während Anwohner kritisieren, dass der Zaun nur dazu diene, den Zugang zur Küste einzuschränken, führt das Bezirksamt Sicherheitsgründe für den Bau an. Der Zaun, der 80 000 Euro gekostet haben soll, sei nötig, weil am Uferbereich des Sees Abbruchkanten und abrutschende Böschungen „eine ernsthafte Gefahr für Leib und Leben von Besuchern darstellen“, erklärte das Bezirksamt. Es beruft sich dabei auf ein Gutachten von Dezember 2021. Danach mangelt es größeren Bereichen der Nord- und Ostböschungen an Standsicherheit. Das Gutachten empfiehlt Zugangsbeschränkungen wie „zum Beispiel Zäune“ und Gefahrenhinweise. Da solche Hinweise auf vom Bezirk aufgestellte Schilder immer wieder ignoriert worden seien, habe das Bezirksamt sich für die Sicherungsmaßnahme entschieden. „Menschenleben zu schützen und drohende Lebensgefahren abzuwenden“ seien oberste Prämisse.

Petition gestartet

Die Gegner einer Barriere sehen zwar das Problem, halten aber eine mehrere hundert Meter lange Absperrung für eine schlechte Lösung. Freunde des bisherigen FKK-Bereichs am Nordufer haben daher im Internet auf change.org eine Petition gestartet. Sie fordern den sofortigen Stopp der Baumaßnahmen. Es gebe „absolut keine Gefahr der Erosion“ – weder für Personen noch für Pflanzen. Bis Anfang April hatten mehr als 500 Menschen die Petition unterschrieben. Auch Alternativen zur Barriere, wie eine fachgerechte Sicherung der Böschung oder das Einräumen einer alternativen Badestelle für die Naturisten, regen die Unterstützer der Petition an. Angemahnt wurde außerdem, dass die Politik des Bezirksamtes im Dialog stattfinden müsse.

Eine bessere Kommunikation des Bezirksamtes mit den Anwohnern verlangt auch der SPD-Abgeordnete Jörg Stroedter. In zahlreichen E-Mails hätten ihn Menschen auf ihr Engagement bei der regelmäßigen Pflege der Badestelle aufmerksam gemacht. Sie hätten sich von der Art und Umsetzung der Zaunmaßnahme durch das Bezirksamt überrumpelt gefühlt und klagten, dass es vorab keine Kommunikation oder die Möglichkeit gegeben habe, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Die zuständigen Stellen im Bezirksamt sollten sich deshalb die Sorgen und Wünsche der Menschen anhören und sich darum kümmern.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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