Bedürfnis nach sauberer Luft
SPD möchte Raucherinseln abschaffen
Der SPD-Bezirksverordnete Kevin Kühnert fordert das Bezirksamt in einem Antrag auf, gegenüber der S-Bahn Berlin GmbH auf eine Abschaffung der vor wenigen Jahren wieder eingeführten Raucherinseln hinzuwirken.
Die bereits verstärkten Kontrollen gelte es weiter zu intensivieren und die Bußgelder gegebenenfalls zu erhöhen. Kühnert spricht sich dafür aus, die Eingänge aller S- und U-Bahn-Stationen im Bezirk konsequent mit ausreichend vielen und großen Aschenbechern auszustatten. Damit sollen die Vermüllung durch Kippenstummel und das Weiterrauchen auf den Bahnsteigen vermieden werden. Neben der S-Bahn müsste der Bezirk auch mit der BVG und der BSR zusammenarbeiten.
„Mit der Wiedereinführung von Raucherinseln auf ausgewählten Berliner S-Bahnhöfen hat die S-Bahn Berlin GmbH seit 2016 schleichend vor dem widerrechtlichen Rauchen zahlreicher Fahrgäste auf den Bahnsteigen kapituliert und versucht, dies in geordnete Bahnen zu lenken. Dieser Versuch scheitert vielerorts in der Praxis, weil die Raucherinseln offenkundig von manchen Fahrgästen eher als Ermutigung verstanden werden, den Bahnsteig grundsätzlich wieder als Ort zum Rauchen zu nutzen“, kritisiert der Bezirksverordnete. Nichtraucher könnten sich dem Rauch kaum entziehen. „Sei es, weil sie die Insel auf dem Weg zum einzigen Ausgang oder dem Aufzug unmittelbar passieren müssen, oder weil sich bei Regen alle Fahrgäste unter dem eingeschränkten Platz des Bahnhofsdachs sammeln.“
Kevin Kühnert sieht in einem konsequenten Rauchverbot auf Bahnsteigen auch einen wichtigen Beitrag zur politisch und gesellschaftlich angestrebten Mobilitätswende. „Es ist schlicht nicht akzeptabel, dass potenzielle Fahrgäste aufgrund des Ignorierens ihres legitimen Bedürfnisses nach sauberer Luft von der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel abgehalten werden“, erklärt er.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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