Bezirksamt soll Publikation zur NS-Sportgeschichte finanzieren
Die Verordnete Jessica Mroß von den Grünen möchte das Bezirksamt zur Organisation und Finanzierung einer Publikation über die NS-Sportgeschichte motivieren.
Sie fordert eine Zusammenarbeit mit interessierten Sportvereinen aus dem Bezirk und der Berliner Geschichtswerkstatt. „Viele Sportvereine, die ihre Gründung vor der NS-Zeit feierten, haben bis heute keine aktive Aufarbeitung ihrer nationalsozialistischen Umtriebe und ihrer Strukturen der schrittweisen Ausgrenzung von Mitgliedern in der NS-Zeit vorgenommen“, erklärt Mroß. „Manche würden das heute gerne tun, leisten ehrenamtlich aber bereits so vieles für den Bezirk, dass weitere Aufgaben nicht übernehmbar sind, oder bräuchten historisch sensibilisierte Unterstützung.“
Mit einer systematisierten Aufarbeitung der NS-Sportgeschichte könnte der Bezirk laut Mroß zugleich einen wichtigen Beitrag leisten, und auch in der heutigen Zeit Menschen wieder für Ausgrenzungsprozesse zu sensibilisieren. Das Bezirksamt, so die Vorstellung der Verordneten, sollte sich diesbezüglich für finanzielle Zuschüsse vom Senat einsetzen. In der gewünschten Publikation sollte unter anderem an damalige Sportanlagen erinnert werden. Als Beispiel nennt Jessica Mroß das Fritz-Werner-Bad, das während der NS-Zeit gebaut worden war und noch bis Mitte der 80er-Jahre an der Daimlerstraße in Marienfelde existierte. Außerdem sollten interessierte Bürger auch über politische und juristische Entwicklungen, Strukturen und Prozesse im Sport unter dem Nationalsozialismus aufgeklärt werden.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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