Fußgängern eine Stimme geben
Neues Gremium für die schwächsten Verkehrsteilnehmer
Im Sommer haben sich die Bezirksverordneten für die Gründung eines „FußRats“ ausgesprochen. Kürzlich sind die Mitglieder zum ersten Mal zu einer Sitzung zusammengekommen. Sie wollen sich für die Belange von Fußgängern im Bezirk stark machen.
Ihre konkrete Aufgabe ist es, das Bezirksamt zu beraten. Verkehrsstadträtin Saskia Ellenbeck (Bündnis 90/Die Grünen) wird den FußRat regelmäßig über die aktuellen Planungen informieren und anschließend seine Stellungnahme einholen. Die soll dann dann bei dem weitere Vorgehen berücksichtigt werden.
Rund 30 Personen gehören dem neuen Gremium an. Darunter sind Vertreterinnen und Vertreter des Fachbereichs Straßen aus dem Bezirksamt, der Senatsverwaltung, der Feuerwehr und der Polizei, der BVG und des landeseigenen Unternehmens infraVelo. Außerdem dabei sind der Naturschutzbund Deutschland, die Vereine Changing Cities, Fuss und Verkehrsclub Deutschland sowie der Beirat von und für Menschen mit Behinderung, die Seniorenvertretung, der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein, das Kinder- und Jugendparlament und die Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung. Es ist geplant, dass dreimal im Jahr getagt wird.
Etwas für die Interessen der Fußgänger zu tun, ist wichtig. Laut der Studie „Mobilität in Städten“ aus dem Jahr 2019 ist in Tempelhof-Schöneberg der Fußverkehr mit 31 Prozent die Fortbewegungsart Nummer eins. Eine besondere Bedeutung misst das Bezirksamt der Schulwegsicherheit zu. So gibt es regelmäßige Schwerpunktaktionen des Ordnungsamts. Dabei werden Autos umgesetzt, die widerrechtlich an Ecken parken und die Sicht versperren. Bei der ersten Sitzung des FußRats wurde auch das Projekt „Entwicklung eines ganzheitlichen Schulwegekonzepts für den Schulcampus Marienfelde“ vorgestellt. Dort sind bereits vor dem Bau der neuen Schulstandorte die Wege untersucht und ein Schulwegekonzept erstellt worden. „Das ist in Berlin zum ersten Mal so gemacht worden“, so Annabelle Wolfsturm von der Fraktion der Grünen in der BVV. Ein weiteres Thema waren die vielerorts auf Gehwegen abgestellten E-Scooter, die nicht selten Fußgänger behindern.
In der nächsten Sitzung wird der erste bezirkliche Netzplanentwurf für den Fußverkehr vorgestellt und diskutiert.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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