BERUFSBILD Ergotherapeuten
Mit Feingefühl und geschickten Händen unterstützen sie Menschen mit körperlichen Einschränkungen
Eine Verletzung, Behinderung oder Erkrankung kann Menschen bei alltäglichen Aufgaben stark einschränken. Ergotherapeuten helfen den Betroffenen, damit sie ihr Leben so gut wie möglich wieder selbst bewältigen können.
Ergotherapeuten erarbeiten individuelle Behandlungspläne und führen geeignete Therapien durch, um ihre Patienten beim Training der Grob- und Feinmotorik, die Orientierungs- und Konzentrationsfähigkeit oder den Umgang mit Hilfsmitteln und Prothesen zu unterstützen. "Wir bieten maßgeschneiderte Behandlungen für die Prophylaxe, Therapie und Rehabilitation von Beschwerden an", erklärt die staatlich anerkannte Ergotherapeutin Janine Geller. Sie hat sich auf Handrehabilitation spezialisiert und leitet heute eine eigene Praxis in Berlin.
Für die dreijährige Ausbildung zum Ergotherapeuten wird ein mittlerer Bildungsabschluss ebenso vorausgesetzt, wie auch Empathie, Kreativität, Geschicklichkeit und Durchhaltevermögen. Gelehrt werden beispielsweise Aufbau und Anatomie des menschlichen Körpers sowie das Anwenden von handwerklichen und gestalterischen Techniken. Die Ausbildung erfolgt bundesweit einheitlich geregelt an Berufsfachschulen für Ergotherapie und endet mit einer staatlichen Abschlussprüfung. Es besteht auch die Möglichkeit, Ergotherapie an Hochschulen zu studieren.
Nach der Ausbildung dürfen Ergotherapeuten dann in vier verschiedenen Bereichen arbeiten: Pädiatrie, Neurologie, Psychiatrie und Orthopädie. "Ich habe aber noch keinen Therapeuten kennengelernt, der in allen Bereichen arbeiten mag. Abgesehen davon ist es ein immenser Vorteil für die Patienten, wenn der Therapeut spezialisiert ist", berichtet Janine Geller. "In unserem Praxisalltag liegt der Aufgabenschwerpunkt in der Orthopädie, etwas Neurologie gehört aber auch dazu. Die Handrehabilitation und -therapie steht bei unserer Arbeit stets im Vordergrund. Wichtig ist uns auch die regelmäßige Fortbildung dazu im Team."
Die Ausbildung an schulischen Einrichtungen wird nach Informationen der Bundesagentur für Arbeit nicht vergütet. Berlinweit gilt seit diesem Ausbildungssemester gemäß Gesundheitsfachberufeförderungsgesetz (GesfbFö, §1 Abs. 2) eine Schulgeldfreiheit. An Einrichtungen des öffentlichen Dienstes oder Trägereinrichtungen, die sich an tariflichen Vereinbarungen des öffentlichen Dienstes orientieren, erhalten Lehrlinge hingegen eine Ausbildungsvergütung. So bekommen beispielsweise Auszubildende der Ergotherapieschule der Wannseeschulen Berlin im ersten Ausbildungsjahr monatlich 1224,24 Euro, im zweiten Jahr 1302,39 Euro und im dritten Jahr 1406,58 Euro. Die hochqualifizierten Fachleute arbeiten dann in Praxen, Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken und Werkstätten für behinderte Menschen. Laut gehalt.de werden sie in Berlin für ein monatliches Bruttogehalt zwischen 1838 und 2352 Euro angestellt. RR
Weitere Informationen zum Berufsbild gibt es bei Berufenet auf https://bwurl.de/18mq. Der DVE (Deutscher Verband Ergotherapie) bietet auf dve.info/service/stellenboerse eine Stellenbörse für Ergotherapeuten an.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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