Ein Marktplatz für Kreative
Michael Müller zu Gast bei „The Drivery“ im Ullsteinhaus
„The Future of Mobility“ wollen sie bei „The Drivery“ schreiben. Am 1. März hat der Innovationsclub mit Fokus auf Mobilität im Ullsteinhaus eröffnet. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat vorbeigeschaut. Sein Fazit nach dem Rundgang: „Der Wahnsinn.“
Auf einer Fläche von insgesamt 10 000 Quadratmetern ist für ein paar Millionen Euro ein Marktplatz für Investoren, Start-Ups und Freiberufler entstanden. Es gibt unter anderem moderne Coworking Spaces, Arbeitsplätze für Programmierer und einen Saal für Großveranstaltungen. Die Konferenzräume tragen Namen wie „Optimus Prime“ und „C3PO“, benannt nach Robotern aus den Filmreihen „Transformers“ und „Star Wars“. Im sogenannten Playground stehen Tischtennisplatte, Trampoline, Airhockey und verschiedene Geräte für Fitness- und Koordinationsübungen. Dies alles soll dazu beitragen, in lockerer Atmosphäre gemeinsam Zeit zu verbringen und Ideen auszutauschen. Wer die Räumlichkeiten nutzen möchte, muss eine Club-Mitgliedschaft abschließen. „Wir wollen ein Ort der Begegnung sein und die besten kreativen Köpfe zusammenzubringen, um gemeinsam Zukunft zu gestalten“, erklärt Timon Rupp. Der Würzburger, der zuvor bei verschiedenen Unternehmen in München und in Asien gearbeitet hat, gründete die „The Drivery GmbH“ vor einem Jahr und ist deren Geschäftsführer.
„Die Start-up- und Kreativszene hier in Berlin hat mich angelockt“, sagt er. Am Ullsteinhaus gefällt ihm vor allem das „industrielle Flair“. Zu seinem Team gehören fünf Mitarbeiter. Viel wichtiger aber sind die Unternehmen aus der Mobilitätsbranche, die ins Ullsteinhaus kommen und die neu geschaffene Infrastruktur nutzen. Eines dieser Unternehmen beschäftigt sich zum Beispiel mit der Vorhersage der Verfügbarkeit von Parkplätzen in der Innenstadt ("aipark" aus Braunschweig), ein anderes mit Drohnenlandeplätzen. Ebenfalls anzutreffen ist das Start-up "TIER Mobility" aus Kreuzberg, ein Anbieter für E-Scooter-Sharing. Michael Müller nutzte bei seinem Besuch die Gelegenheit, einen der elektrischen Tretroller zu testen. „Der geht richtig ab“, zeigte er sich begeistert. Laut Timon Rupp steht das E-Scooter-Sharing, das es bereits in anderen Großstädten in Europa und den USA gibt, nun auch in Berlin kurz vor der Markteinführung. Weitere Prototypen werden in der Fahrzeugwerkstatt von „The Drivery“ gebaut. Equipment, Know-how und das nötige Netzwerk seien dafür bereits vorhanden, betont Timon Rupp.
Zugleich überraschte der Geschäftsführer den Regierenden Bürgermeister mit dem Plan, einen gekauften „DeLorean“ – bekannt aus den Kultfilmen „Zurück in die Zukunft“ mit Michael J. Fox – zum autonom fahrenden Elektroauto umbauen zu lassen. Dieser soll, so die Vision, in einem offenen Projekt innerhalb der nächsten zwei Jahre entwickelt werden und anschließend seine Jungfernfahrt auf dem Ku'damm absolvieren. „Wir wollen Experten ranholen und auch ein bisschen Spaß haben“, so Timon Rupp. Über einen Fluxkompensator, wonach sich Michael Müller dabei scherzhaft erkundigte, wird dieser allerdings nicht verfügen. Im Film hatte dieses Gerät Zeitreisen ermöglicht. Dennoch wirkt es so, als wollten sie bei „The Drivery“ der Zeit ein Stück voraus sein.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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