Stromnetzbetreiber "50 Hertz" feiert Grundsteinlegung
Das belgisch-australische Unternehmen feierte den baldigen Baubeginn für sein gläsernes "50 Hertz Netzquartier" mit mehr als 130 Gästen. Unter ihnen waren auch Berlins Bausenator Michael Müller (SPD), Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) und der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. In der Nähe des Hauptbahnhofs und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hamburger Bahnhof entsteht bis Mitte 2016 auf einem 8141 Quadratmeter großen Areal ein fast 52 Meter hoher Gebäudekomplex mit sieben Sockel- und sechs Turmgeschossen. Er besitzt ein außen liegendes Tragwerk, das das Stromnetz symbolisieren soll. Die Glasfassade soll Einblick in das Geschäft des Unternehmens gewähren.
Die neue Hauptverwaltung, die 600 Mitarbeitern und dem sogenannten Reserve Control Centre, der Zentrale für die Steuerung des gesamten Netzsystems, Platz bieten wird, entspricht den Standards der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen. Durch den Neubau können die 50-Hertzler ihren bisherigen, zu klein gewordenen Firmensitz in Treptow und ein relativ großes und unverhältnismäßig teures Gebäude in Marzahn aufgeben.
Den internationalen Architektenwettbewerb für den Entwurf der neuen Konzernzentrale hatte im April 2013 das Grazer Büro Love architecture gewonnen. Die Baugenehmigung für den Tiefbau war im Dezember 2013 erteilt worden. Zwei Monate später folgte die Genehmigung für den 55 Millionen Euro teuren Bau des Gebäudes mit Tiefgarage und Kindergarten für 30 Kinder von Mitarbeitern und aus der Nachbarschaft.
Stadtentwicklungssenator Michael Müller nannte die neue 50-Hertz-Zentrale ein "spektakuläres Bauwerk" und ein "gutes Signal für den Standort Berlin". Der Senator forderte das Unternehmen auf, weitere Arbeitsplätze und vor allem Ausbildungsplätze zu schaffen. Cornelia Yzer betonte, dass "50 Hertz" mit dem neuen Standort ein klares Bekenntnis zur Hauptstadt abgegeben habe.
"Wir haben mehrere Standorte verglichen. Wir haben auch überlegt, nach Potsdam oder Schönefeld zu gehen", bekannte Boris Schucht, vorsitzender Geschäftsführer von "50 Hertz". Schucht lobte die Investitionsfreundlichkeit Berlins. Die Senatsverwaltung und der Bezirk Mitte hätten das Unternehmen bei seinem Vorhaben "enorm unterstützt", auch mal an den "typischen Wegen vorbei".
Die 50 Hertz Transmission GmbH betreibt mit insgesamt 820 Mitarbeitern das Höchstspannungsnetz in Ostdeutschland und Hamburg mit einer Gesamtlänge der Leitungen von 9750 Kilometern. Das Unternehmen wurde 2002 von Vattenfall gegründet und 2010 für 465 Millionen Euro an den belgischen Netzbetreiber Elia und an den australischen Infrastrukturfonds Industry Funds Management IFM veräußert.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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