Tiergarten. An der Genthiner Straße Ecke Kurfürstenstraße soll ein Nahversorgungszentrum mit Parkhaus entstehen. Anwohner und Quartiersmanagements befürchten, dass dies zur Prostitution genutzt wird. Der Investor ließ nun darlegen, wie er das verhindern will.
"Es liegt im ureigensten Interesse des Investors, der Betreiber und natürlich der Kunden, dass jegliche Verrichtung von Prostitution in diesem Parkhaus unterbunden wird", betonte Bernhard Haas am vergangenen Donnerstag Abend bei der öffentlichen Erörterungsveranstaltung zum geplanten Kurfürstenzentrum. Er kam in Vertretung von Franz-Josef Glotzbach, der das Grundstück vor sechs Jahren für die G & R Projektentwicklung GmbH gekauft hat und hier nun ein Nahversorgungszentrum bauen will - auf einer Grundfläche von knapp 5000 Quadratmetern. Auf dem bisherigen Parkplatz von Möbel Hübner sollen dann ein "Kaisers", ein "Netto" und ein "dm" eröffnen. Zur Kurfürstenstraße hin wird es zudem einen Backshop und einen Kiosk geben. Und in den drei Obergeschossen 370 Parkplätze.
Die Quartiersmanagements und Quartiersräte Tiergarten-Süd/ Magdeburger Platz und Schöneberger Norden haben schon vor vier Jahren Bedenken geäußert, dass das Parkhaus für die Verrichtung von Prostitution genutzt werden könnte. Glotzbach, so ließ er nun verkünden, wolle dies verhindern, indem Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes sichtbar präsent im Haus unterwegs sein werden. "Zudem wird die Fläche nicht anonym von irgendwo per Fernsteuerung betrieben", sagte Haas. "Sondern vor Ort von einem eigenen Unternehmen."
Für die Gestaltung des Parkhauses sei ein Konzept entwickelt worden, nach dem es besonders transparent gestaltet sein soll und die Abstände zwischen den einzelnen Autos größer als gewöhnlich. Außerdem werde ständig klassische oder Fahrstuhlmusik laufen. "Die soll laut Fachleuten demotivierend wirken", so Haas. Ein Bedarfsmanagement wird dafür sorgen, dass ungenutzte Bereiche des Parkhauses mit einem Rollgitter abgesperrt werden.
Das Projekt befindet sich im Bezirksamt Mitte derzeit im Bebauungsplanverfahren. Die Pläne sind noch bis Mittwoch, 22. August im Büro des Quartiersmanagements in der Pohlstraße 91 zu sehen. Hier werden auch schriftliche Einwendungen gesammelt.
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