Technikmuseum sieht keine Möglichkeit für Umbau
Das 1886 gebaute Wasserfahrzeug gehört dem Technikmuseum Berlin. Inzwischen hat der Oldie leichte Schlagseite. Bis zum November 2012 lag das Schiff bei der Stern und Kreis Schiffahrt am Treptower Park. Die hatten den Dampfer vom Technikmuseum gemietet und seit 1994 damit Tausende Touristen befördert. Ein Problem war der historische Antrieb mit zwei Zwillingsdampfmaschinen. Der Kessel wurde nicht mit Kohle, sondern mit einem Dieselbrenner beheizt, ein teurer Spaß. "Pro Stunde werden rund 100 Liter benötigt. Eines der kleinen Fahrgastschiffe, die ebenfalls rund 150 Fahrgäste befördern können, kommt mit zehn bis 12 Litern Diesel pro Stunde aus", sagte Jürgen Loch, Geschäftsführer von Stern und Kreis.Im vorigen Jahr hatte das Deutsche Technikmuseum als Eigentümer den Pachtvertrag gekündigt und das Schiff zurückgefordert. Am 30. November 2012 hatte Maschinist Lutz Parsiegel zum letzten Mal den Kessel angeheizt und Dampf für eine Fahrt über die Spree in die Zylinder geleitet. Das Technikmuseum versprach, das 1886 bei den Oderwerken in Stettin gebaute Schiff mit einem kostengünstigeren Antrieb zu versehen und wieder auf die Spree zu schicken. Das konnte nicht eingelöst werden.
"Alle Bemühungen um einen Fahrbetrieb sind an technischen Gegebenheiten und den Kosten gescheitert. Für uns ist die ,Kaiser Friedrich aber weiterhin ein wertvolles technikgeschichtliches Objekt", sagt Tiziana Zugaro, Sprecherin des Deutschen Technikmuseums. In der Schrottpresse soll das über 125 Jahre alte Schiff also auf keinen Fall landen. "Wir prüfen, ob es als Restaurantschiff genutzt oder in die ständige Ausstellung von Fahrzeugen des Technikmuseums integriert werden kann", sagt Sprecherin Zugaro. Hoffentlich passiert das bald. Denn im Freiluftdepot an der Schleuseninsel ist der schwimmende Oldtimer dem Verfall preisgegeben.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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