Kleines Paradies mitten in der Stadt
Fläche an der Spree für Projekt „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ eröffnet

Hier summt und brummt es bald. | Foto: KEN
4Bilder
  • Hier summt und brummt es bald.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Als „kleines Paradies mitten in der Stadt“ hat Umweltsenatorin Regine Günther (parteilos, für die Grünen) den Ort im Spreebogenpark bezeichnet, an dem bald Wildbienen genügend Nahrung und Nistmöglichkeiten finden werden. Eröffnet wurde im östlichen Teil des Parks nahe dem Ludwig-Erhard-Ufer eine von bereits zehn Flächen in der Stadt, die den Erhalt der Insektenvielfalt sichern sollen.

Das Pilotprojekt „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ zielt auf die Wildbienen. Für sie werden artenreiche Blumenwiesen angelegt, Wildstauden gepflanzt und Nisthabitate geschaffen. Übrigens: Jeder, der einen Garten, eine Terrasse oder einen Balkon hat, kann ebenfalls mit der Aussaat von Wildblumen den Bienen helfen.

Mit dem Projekt werde ein Zeichen für den Arten- und Naturschutz in der Stadt gesetzt, der eine herausragende Bedeutung habe, so Senatorin Günther. Der Bienen- und der Insektenschutz allgemein werde damit ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Regine Günther will Berlin zur artenreichsten Stadt in Deutschland machen.

„Der Standort unserer neuen Flächen im Regierungsviertel ist ideal“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen. Mitten im politischen Berlin gelegen, könne kein Entscheidungsträger mehr wegschauen, so der Geschäftsführer der Deutschen Wildtierstiftung. „Von dem Berliner Projekt versprechen wir uns eine Signalwirkung für ganz Deutschland.“ Informationstafeln sollen Passanten auf das Projekt aufmerksam machen.

Die angelegten Wildbienenwiesen müssen aber ihre Alltagstauglichkeit für die summenden Bestäuber noch beweisen und den Kostenaufwand rechtfertigen. Das 1,7 Millionen Euro teure Pilotprojekt läuft über fünf Jahre. Das Land finanziert es mit 1,5 Millionen Euro. Den Restbetrag übernimmt die Wildtierstiftung.

Weitere Flächen folgen

2018 ist „Mehr Bienen für Berlin“ in Charlottenburg-Wilmersdorf an den Start gegangen. Dort sind inzwischen sieben Flächen als Wildbienenwiese ausgewiesen. Im Bezirk Mitte sind es nun drei. Die Aussaat einer speziell entwickelten Wildblumenmischung erfolgte in diesem Frühjahr auf dem Mittelstreifen der Altonaer Straße zwischen Hansaplatz und Großem Stern, auf Rasenstreifen am Rande des Geschichtsparks Moabit und zuletzt im Spreebogenpark. Dort werden im Herbst noch zusätzlich mehrjährige Wildstauden angepflanzt.

Wie Umweltstadträtin Sabine Weißler (Grüne) ankündigt, sollen weitere Fläche in das Projekt einbezogen werden. „Möglich wäre der Grünzug des Luisenstädtischen Kanals, der mit seinen rückseitigen Mauern als wärmebegünstigter Standort für ergänzende Anpflanzungen blütenreicher Wildstauden gut geeignet ist“, erläutert die Stadträtin.

Unabhängig von „Mehr Bienen für Berlin“ will der Bezirk zusätzliche bienenfreundliche Flächen schaffen. So wird im Park am Nordbahnhof eine Pilotfläche erprobt. Im Volkspark Rehberge wird ein bisher artenarmes Rasenstück am Möwensee in eine Langgraswiese umgewandelt. Sie bietet Insekten und anderen Kleintieren Nahrung und Unterschlupf. Das bezirkliche Umwelt- und Naturschutzamt lässt unter anderem für den Volkspark Rehberge, den Park am Plötzensee, den Goethe- und Schillerpark und den Volkspark Humboldthain Biotopkarten erarbeiten. Die Karten sind Basis, um ab 2020 für Mittes Parkanlagen Konzepte und Maßnahmen zu entwickeln, die die biologische Vielfalt schützen.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 100× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 50× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 459× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.060× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.