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Welterbe im Barnim: Zum Bauhaus-Denkmal Bundesschule Bernau
Der Anblick überrascht: Relativ versteckt, mitten in einem idyllischen Kiefernwald an einem kleinen See rund 40 Kilometer nördlich von Berlin liegt ein Baudenkmal von großer architektonischer Bedeutung. Die einstige Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) in Bernau zählt zu den größten Bauhaus-Ensembles der Welt und mittlerweile auch zum Weltkulturerbe.
Entworfen vom Bauhaus-Direktor Hannes Meyer und seinem Partner Hans Wittwer, sollte der 1930 fertiggestellte Schulbau den Gewerkschaftsmitgliedern nicht nur Bildung, sondern vor allem auch ein modernes Gemeinschaftsleben in der Natur vermitteln. Der modernistische, fast industriell anmutende Bauhausstil, geprägt von Ziegeln, Glas und Stahl, steht hier in spannendem Kontrast zur natürlichen Landschaft. In die ist der Gebäudekomplex, bestehend aus Internats- und Schulgebäuden sowie Lehrerhäusern, harmonisch eingefügt. An Konzeption und Bau waren alle damaligen Bauhaus-Werkstätten beteiligt, diese stellten auch große Teile der Innenausstattung her. Während des Dritten Reichs zur „Reichsführerschule“ deklariert, wurden die Gebäude nach dem Krieg von der Roten Armee als Lazarett genutzt, bevor sie 1947 dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) übergeben wurden. 1977 erlangte der Komplex endlich Denkmalschutz-Status und wurde 2017 ins Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen. Noch immer dienen sie als Schule, momentan als Bildungsforum für Gesundheitsberufe. Und seit 2022 informiert ein separates Besucherzentrum in einer multimedialen Dauerausstellung über die Bau- und Nutzungsgeschichte dieses faszinierenden Welterbe-Ensembles.
Anfahrt: Mit der S-Bahn S2 gelangt man vom Bahnhof Friedrichstraße direkt nach Bernau. Von dort fahren die Busse 894 oder 897 bis zur Haltestelle „Welterbe Bauhaus.“
Kontakt: Besucherzentrum des Unesco-Welterbe Bauhaus in Bernau, Hans-Wittwer-Straße 1, 16321 Bernau bei Berlin, Telefon 03338-706 78 79, www.welterbe-bernau.de. Geöffnet ist derzeit mittwochs bis sonntags von 11 bis 16 Uhr, der Eintritt ist frei. Führungen durch die Räumlichkeiten der Bundesschule finden nach Voranmeldung jeweils sonnabends und sonntags um 11.30 und 14.30 Uhr statt.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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