Am letzten Arbeitstag im Hospiz
Diakonie-Hospiz Geschäftsführerin Angelika Behm hat sich zum Jahresende in den Ruhestand verabschiedet
Mehr als 20 Jahre lang hat sich Angelika Behm für ein menschenwürdiges Leben bis zuletzt eingesetzt. Am 31. Dezember ist die Geschäftsführerin der Diakonie-Hospize Wannsee und Woltersdorf in den Ruhestand gegangen.
Angelika Behm kam über das Ehrenamt zur Hospizarbeit. Die Psychiatriediakonin und Sozialpädagogin absolvierte Mitte der 1990er-Jahre am ambulanten Diakonie-Hospiz Wannsee einen Kurs zur Begleitung Sterbender und wurde ehrenamtliche Sterbebegleiterin. 1999 wechselte sie in die hauptamtliche Tätigkeit als Koordinatorin im ambulanten Hospiz.
Mit der Eröffnung des stationären Diakonie-Hospiz Wannsee 2003 übernahm Behm dort auch den Sozialdienst, 2007 zusätzlich die Leitung. Geschäftsführerin der neu gegründeten Diakonie-Hospiz Woltersdorf GmbH wurde sie 2015.
Angelika Behm leitete seit 2013 das Trauercafé im Diakonie-Hospiz Wannsee. Dort können sich einmal im Monat Trauernde mit anderen Betroffenen austauschen. „Die Veranstaltung lässt viel Nähe zu“, sagte sie einmal. „Ich bin immer wieder beeindruckt, wie offen die Teilnehmer miteinander umgehen, wie viel Anteilnahme gezeigt wird.“ Nicht selten passiere es, dass jemand berichte: „‚Das habe ich noch nie erzählt.‘“
Behm bildete ehrenamtliche Sterbebegleiter aus, beriet Unternehmen zu Trauer am Arbeitsplatz und setzte sich für die Begleitung wohnungsloser Menschen ein. Ihren letzten Arbeitstag, Heiligabend, verbrachte sie mit den Gästen, Angehörigen und Mitarbeitern in den Hospizen Wannsee und Woltersdorf.
„Angelika Behm hat immer wieder neue Herausforderungen gesucht, um das Diakonie-Hospiz Wannsee weiterzuentwickeln und die Qualität nachhaltig zu sichern“, sagt Peter Kober, Geschäftsführer der Immanuel Albertinen Diakonie und zuständig für die Hospize.
Nachfolger von Behm ist Walther Seiler, der am 1. Dezember 2019 seinen Dienst antrat. Seiler war zuletzt im baden-württembergischen Albstadt im Gemeindedienst mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsarbeit tätig. Über seine neue Aufgabe sagt er, die Hospizarbeit sei ihm ein besonderes Anliegen. „Als Pastor war die Begleitung von Menschen auf der letzten Wegstrecke ihres Lebens schon immer ein Bereich, der einen wichtigen Schwerpunkt in meiner Arbeit einnahm.“ In seiner Laufbahn habe ihn zudem die Verbindung von Diakonie und Kirche stark geprägt. „Dem Leben auf dem letzten Abschnitt Geborgenheit und Würde zu geben ist mir wichtig.“
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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