Bunte Böden und eine Tischtennisplatte
Beuth-Studenten gestalten Schulhof der Schering-Schule
Acht Studenten der Weddinger Beuth-Hochschule für Technik haben als Semesterprojekt erneut in der Ernst-Schering-Schule in der Lütticher Straße 47 gepinselt, gebohrt und gehämmert.
Sie haben es schon wieder getan. Bereits 2016 hat Bautechnikprofessorin Ines Maria Rohlfing mit ihren Landschaftsarchitekturstudenten auf dem Schulhof der Schering-Schule geackert. Damals hatten Studenten gemeinsam mit Schülern den maroden hinteren Schulhof neugestaltet. Es wurden Staudenbeete und Grünflächen angelegt und Sitzmöbel aus Baumstümpfen gebaut.
Diesmal haben acht Studenten des vierten Semesters Entwürfe für den vorderen Schulhof gestaltet. Das Projekt wurde komplett vom Schulamt finanziert und war mit etwa 20 000 Euro Baukosten kleiner als das vor drei Jahren. Die Schüler konnten sich bei einer Präsentation einen Entwurf der Beuth-Studenten aussuchen. Wie Student Benjamin Hinrichsen sagt, haben vier Schüler auch beim Streichen der Bankmodule und des Fußbodens geholfen.
Der Schulhof hat jetzt bunte Bodenmosaike und eine Tischtennisplatte. Auf die Mauersimse wurden Holzbohlen als Sitzfläche geschraubt. Die Studenten wollten auch ein Trampolin bauen, „doch unsere Schüler fanden das peinlich“, sagt Schulleiterin Friederike Beyer. Auch ein Holzkonstruktion mit Hängenetz wollte die Schule nicht. „Das wäre nur als Mülleimer benutzt worden“, so Beyer. Sie dankt den Studenten sehr für ihre ehrenamtliche Arbeit.
Ein wenig enttäuscht waren wohl einige Schüler, weil sie nicht mitmachen durften. Friederike Beyer sagt, dass zwölf Schüler helfen wollten. Etwas skeptisch wurde das Studentenprojekt auch gesehen. „Aufgrund der Erfahrungen beim letzten Mal gab es ein paar Vorbehalte“, so die Schulleiterin, die erst seit einem Jahr die Schering-Schule leitet. Damals konnte die geplante Kletterspinne wegen der Baumwurzeln nicht um die Kastanie gebaut werden. Und kurz nach der grünen Umgestaltung wurde der sanierte Schulhof gesperrt und als Bau- und Materiallager genutzt. Doch dafür konnten die Studenten nichts. Grund war der verschimmelte Keller. Der Schulhof ist seit ein paar Wochen wieder geöffnet. Ein Entlüftungsschlauch lugt immer noch aus dem Keller.
Beim vorherigen Projekt wurden die Schüler intensiv mit einbezogen. Der Schulhofbau war Thema im Unterricht. In Mathe wurden zum Beispiel konkrete Bauflächen berechnet. Der Verband der Landschaftsgärtner nutzt die zweiwöchige Bauphase, um in der Schule für den Beruf zu werben. Das Arbeitsamt war auch an Bord und informierte über Einstiegsmöglichkeiten. Dass das diesmal nicht so war, findet Schulleiterin Beyer nicht so schlimm. „Wir haben hier Berufsorientierung ab Klasse sieben“, sagt sie.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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