Action vorm Arbeitsamt
Der neue Max-Josef-Metzger-Platz ist eine kleine Sportanlage
Vier Jahre nach Planungsbeginn wird am 6. Juni ab 11 Uhr der Max-Josef-Metzger-Platz zwischen Müller- und Gerichtstraße mit einem kleinen Kiezfest eröffnet. Entstanden ist eine grüne Oase zum Ausruhen oder, wenn man will, zum Auspowern.
Wer sich vor seinem Besuch im Jobcenter an der Müllerstraße nochmal abreagieren möchte, kann direkt vor dem Bürogebäude an den Trimmdich-Geräten Klimmzüge machen und seine überschüssige Energie loswerden. Der Fitnessparcours mit Barren, Hangelleiter und Klimmzugstange ist Teil der sportlichen Neugestaltung. Denn aus dem komplett heruntergekommenen grünen Dreieck haben die Landschaftsarchitekten vom Büro bgmr eine einzigartige Sportanlage gemacht. Rundherum gibt es eine 400 Meter lange Kiezlaufstrecke mit Meter-Markierungen. Die Bahn aus Guss-asphalt ist auch für Inliner bestens nutzbar und Herzstück des neuen Metzger-Platzes.
Die vergammelte Grünfläche ist heute ein Sportpark, den die Weddinger schon seit Wochen und vor der offiziellen Eröffnung am 6. Juni nutzen. Das Parkmotto lautet „Beweg Dich Max!“. Es gibt eine Boule-Bahn, Tischtennisplatte und Trampolin. Markanter Punkt und beliebt bei den Kindern ist die Kletterlandschaft an der Ecke Müller- und Gerichtsstraße. Die Muttis können dort sitzen, während die Kleinen auf dem Betongebilde mit Löchern kraxeln. Es gibt eine große Liegewiese; der Spielplatz an der Gerichtsstraße wurde erneuert. Angrenzend an den Spielplatz ist ein Bereich eingezäunt und mit Holzpodesten ergänzt.
Infos über den Namensgeber
Eine Besonderheit ist das neue Informationssystem, das über den Namensgeber und die Geschichte des Platzes informiert. Vier im Boden eingelassene Tafeln aus Cortenstahl berichten über das Leben und Wirken des Priesters Max-Josef Metzger, der aufgrund seiner pazifistischen Überzeugungen von den Nationalsozialisten 1944 hingerichtet wurde.
Max Josef Metzger lebte in der Willdenowstraße 8 hinter der Kirche St. Joseph. Neben den historischen Fakten wird auch Metzgers Geisteshaltung gestalterisch im Park aufgenommen. Weil der katholische Pfarrer sich für die Plansprache Esperanto engagierte, sind auf der Laufbahn Worte wie „stecken“ oder „bücken“ aufgemalt und in Esperanto übersetzt. Metzger war Herausgeber der Esperanto‐Zeitschrift Katolika Mondo und richtete in Graz ein internationales katholisches Esperanto‐Büro ein.
Die Geschichte des Platzes und zur Botanik sowie Informationen zur so genannten Trümmersäule sind auf den Holzpodesten im eingezäunten Bereich dargestellt. Die Trümmersäule am schrägen Weg ist ein Kunstwerk von Gerhard Schultze-Seehof. Die Stele aus Trümmerschutt wurde 1954 aufgestellt und soll den Wiederaufbau nach dem Krieg und die Leistungen der Trümmerfrauen darstellen. Die Bezirksverordneten wollen den zwölf Meter hohen Pfeiler mit Mosaikreliefs beleuchten. Doch das Bezirksamt lehnt dies ab, weil es einen hohen Reparaturaufwand wegen Vandalismus befürchtet.
Einweihung mit Rundgang und Spielen
Die komplette Neugestaltung wurde mit Mitteln aus dem Förderprogramm Aktive Zentren finanziert und hat rund 2,5 Millionen Euro gekostet. An den Planungen wurden Anwohner und die angrenzenden Schulen beteiligt. Die gegenüberliegende Leo-Lionni-Grundschule und die Wedding-Grundschule werden den Platz zukünftig für den Sportunterricht und zum Spielen nutzen.
Zur Eröffnung des Max-Josef-Metzger-Platzes am 6. Juni starten die Kinder der Leo-Lionni-Grundschule und der Wedding-Grundschule zu einem Staffellauf und einer Parkrallye. Mit dabei sind Sandra Obermeyer (Linke), Wohnungsbauchefin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, die für das Grünflächenamt zuständige Stadträtin Sabine Weißler (Grüne) sowie Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD). Um 11.45 Uhr gibt es einen Rundgang mit den Landschaftsarchitekten von bgmr. Ab 13 Uhr sind Spiele für Kinder geplant.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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