Boxsporthalle statt Abriss
Hertha BSC ist am Parkcafé Rehberge interessiert
Für das marode Parkcafé Rehberge ist nun offenbar endlich eine Lösung gefunden. Hertha BSC würde das Gebäude gern als Boxsporthalle nutzen – zusammen mit anderen Vereinen. Der Bezirk hat nichts dagegen.
Über Jahre wurde diskutiert, was mit dem verfallenen Parkcafé passieren soll. Kita, Seniorenklub, Restaurant oder gar Abriss? Jetzt scheint eine machbare Lösung gefunden. Der Verein Hertha BSC will das Gebäude dauerhaft als Boxsporthalle nutzen. „Wir wären ernsthaft daran interessiert“, bestätigt Peer Mock-Stümer, Vorsitzender der Boxabteilung bei Hertha BSC. Das habe man dem Bezirksamt auch bereits schriftlich dargelegt. Mit ins Boot holen will Hertha den SV Astoria Boxen, den SV Nord Wedding und den Sportverein Roter Stern Berlin. „Der Wedding ist eine Boxhochburg“, sagt Mock-Stürmer. „Warum sollten wir die boxerische Kompetenz also nicht an einem Ort bündeln?“
Der Vorteil: Die Boxer der Vereine machen die Turnhallen frei, in denen sie derzeit trainieren. So nutzt der SV Astoria zum Beispiel die Sporthalle der Grundschule an der Prinzenallee mit und Hertha BSC die Halle des alten Diesterweg-Gymnasiums.
Denn Umbau des Parkcafés zur Boxsporthalle für Vereinsmitglieder können die Vereine, allen voran Hertha BSC, allein jedoch nicht stemmen. Dafür fehlen die finanziellen Mittel. Der Bezirk müsste das übernehmen und den Vereinen das Gebäude für den Boxport dann über die Sportanlagennutzungsverordnung überlassen. So wie es bei öffentlichen Sporthallen üblich ist.
Bis es so weit ist, dürfte es aber noch eine Weile dauern. Im Bezirksamt soll die Liegenschaft „Parkcafé“ zunächst ins Fachvermögen Sport übertragen werden. Bislang gehört sie zum Straßen- und Grünflächenamt. Ziel ist laut Bezirksamt die „Reaktivierung des Gebäudes zur Erweiterung des bestehenden Sportangebotes am Standort Rehberge zum Betrieb einer Boxhalle“. Die entsprechende Vorlage sei bereits im Geschäftsgang, teilt die für Parks und Grünflächen zuständige Stadträtin Sabine Weißler (Grüne) in ihrer Antwort auf eine Anfrage von FDP-Bezirksverordneten mit. Die Mittel zur Sanierung des Gebäudes würden nach dem Eigentumsübergang dann vom Sportamt beantragt.
Was den Zeitplan angeht, bleibt man bei Hertha entspannt. „Wir würden uns sehr freuen, wenn das klappen würde“, sagt Peer Mock-Stümer. „Wir Vereine zusammen unter der Ägide des Bezirksamtes.“ Unter zeitlichem Druck stehe man aber nicht.
Wie berichtet, hatte es in den vergangenen Jahren Dutzende Interessenten für das geschlossene Parkcafé gegeben, vor allem Gastronome. Es gab aber auch Anträge für eine Kita, eine Seniorenfreizeitstätte oder eine Taekwon-Do-Schule. Zuletzt hatte sich der ehemalige Wirt des Lindengartens um das Parkcafé bemüht. Eine gastronomische Nutzung schließt das Bezirksamt inzwischen aber aus, weil das Gebäude in einer denkmalgeschützen Grünanlage liegt. Das Haus an der Catcherwiese ist Teil des 1929 nach Plänen von Berlins Gartenbaudirektor Erwin Barth eröffneten Volksparks Rehberge.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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