Haus ohne Heizung
Kirche baut sich innovativen Verwaltungssitz
Die Evangelische Kirche baut sich einen neuen Verwaltungssitz. Das Besondere: Das Haus kommt (fast) ohne Heizung und Kühlung aus.
An der Dubliner Straße wurde kürzlich der Grundstein für einen in Berlin bislang einmaligen Neubau gelegt. Das neue kirchliche Verwaltungsamt (KVA) wird wegen seiner innovativen Bauweise fast komplett ohne konventionelle Heizung und Kühlung auskommen. Bauherr ist der Evangelische Kirchenkreisverband Berlin Mitte-Nord. Bischof Christian Stäblein: "Es wird ein durch und durch klimagerechter Bau für alle Generationen."
Das neue Kornelius-Forum entsteht an der Stelle des stark renovierungsbedürftigen Gemeindehauses. Mit dem Neubau beauftragt ist das renommierte Architekturbüro Baumschlager Eberle Architekten. Und das plant das Gebäude nach dem klimagerechten „2226“-Konzept. Die Ziffern beziehen sich auf die Wohlfühltemperatur von 22 bis 26 Grad Celsius, die unabhängig von der Außentemperatur dauerhaft garantiert sein soll. Möglich macht das aber keine komplexe Haustechnik, sondern bauliche Besonderheiten. Dazu gehören massive Wände und Decken, die als Dämmspeicher dienen, und ein austariertes Zusammenspiel von Fassaden und Fenstern, Proportionen, Material und Licht für optimale Licht- und Wärmeverhältnisse. Ein spezielles Beleuchtungskonzept soll zudem die Lichtverschmutzung minimieren. Nach dem Konzept der Architekten wird der Neubau grün eingerahmt – mit heimischen und klimaverträglichen Bäumen, Sträuchern und Stauden. Die Wege sind aus wasserdurchlässigem Material, damit der Regen abfließen kann. Dazu sorgen Mulden und Rigolen für ein optimales Regenwassermanagement. Hinzu kommen pflegeleichte Kräuterrasen und blühende Gräser.
Der neue Verwaltungssitz beherbergt Büros, aber auch mehrere Wohnungen und ein Café im Erdgeschoss. Die Kirche und der Kindergarten auf dem Gelände bleiben erhalten. Für die Zeit der Bauarbeiten können die Kinder draußen auf einer Ersatzfläche spielen. Später bekommt die Kita eine neue größere Spielfläche und die Ersatzfläche wird zu einem „Kirchgarten“ für die Gemeinde. Der Betrieb geht auch während der Bauarbeiten weiter.
Anlass für den Neubau waren laut Kirchengemeinde steigende Mietkosten. Wie viel der Neubau kostet, teilte die Kirche nicht mit.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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