Zeit für Senioren: Ehrenamtliche besuchen einsame ältere Menschen

Die Zwei verstehen sich: Simone Löbsin besucht seit einem halben Jahr die 79-jährige Rita Frist. | Foto: Christiane Ginkel
  • Die Zwei verstehen sich: Simone Löbsin besucht seit einem halben Jahr die 79-jährige Rita Frist.
  • Foto: Christiane Ginkel
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Wedding. Seit einem Jahr gibt es den ehrenamtlichen Besuchsdienst LeNa, ein Projekt der Altenhilfe des Evangelischen Johannesstifts.

LeNa steht für lebendige Nachbarschaft, wie Projektleiterin Christiane Ginkel erklärt. Mittlerweile konnte sie zehn Ehrenamtliche mit alleinstehenden Senioren zusammenbringen. Tandems nennt Ginkel die Pärchen. Es gibt viele Senioren, die zu Hause vereinsamen, weil sie keine Angehörigen haben oder Freunde weggestorben sind. Für diese Menschen ist LeNa da. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter schenken den Senioren etwas ganz Wichtiges: Zeit. Sie hören zu und sind offene Gesprächspartner, begleiten die älteren Menschen bei Spaziergängen oder kleinen Ausflügen, besorgen auch mal den Einkauf oder helfen bei sonstigen Dingen.

Simone Löbsin ist so eine, die anderen Zeit und Freude schenkt. Die 49-Jährige wollte etwas tun und ist in der Ehrenamtsdatenbank auf das LeNa-Projekt gestoßen. Seit Juli fährt sie einmal pro Woche zu Rita Frist in die Bernauer Straße. „Wir frühstücken gemeinsam und reden viel“, sagt Löbsin, die mit ihrer Tandem-Partnerin „total glücklich“ ist. „Wir haben uns gesehen, geliebt und sofort verstanden“. Die 79-jährige Seniorin wurde Löbsin vom LeNa-Projekt zugewiesen. Christiane Ginkel begleitet immer die erste Begegnung, um zu schauen, ob die Chemie stimmt. Wie Simone Löbsin sagt, werden die Treffen immer schöner. „Man gewinnt als Betreuender auch sehr viel, ich nehme aus den Gesprächen viel für mich mit“, sagt die Moabiterin, die sich auch beim Verein Moabiter Ratschlag ehrenamtlich engagiert. Rita Frist ist im Alter von Löbsins Eltern, zu denen sie keinen Kontakt hat, wie die Ehrenamtliche sagt.

Der Besuchsdienst LeNa wird mit Geldern aus der Lottostiftung finanziert. Das Projekt gibt es seit 2009 bereits in Spandau. Die Weddinger Projektleiterin Christiane Ginkel möchte ältere Menschen, die auch allein und einsam sind, ermutigen, sich bei ihr zu melden. Auch weitere Ehrenamtliche (es gibt lediglich eine winzige Aufwandsentschädigung von 15 Euro pro Monat), die helfen möchten, sind herzlich willkommen. Ginkel kümmert sich um die Schulungen und Gruppentreffen der Ehrenamtlichen und macht bei den interessierten älteren Menschen, die sich melden, zunächst allein einen ersten Hausbesuch zum Kennenlernen und um den konkreten Bedarf abzuklären. Das Projekt LeNa ist in den Räumen des Paul-Gerhardt-Stifts in der Müllerstraße 56-58 zu finden. Informationen unter  45 00 52 40 oder E-Mail: christiane.ginkel@evangelisches-johannesstift.de. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 57× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 467× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.063× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.