Mal andersherum
Auf der einstigen Gärtnereifläche an der Hansastraße sollen neue Kleingärten entstehen
Im Bezirk sind in den vergangenen Jahren Hunderte Kleingärten verschwunden. Es geht aber auch andersrum.
Eine neue Kleingartenanlage an der Hansastraße: Die Pankower Bezriksverordneten wollebn sie als Modellprojekt für den Bezirk Pankow entwickeln. Diesen Beschluss fassten sie auf ihrer jüngsten Sitzung. Pankow gilt als grüner Bezirk mit vielen Kleingärten. Tausende gab es noch Anfang der 90er-Jahren. Doch ihre Zahl schrumpft. Oft waren private oder konfessionelle Eigentümer die Verpächter. Viele von ihnen verkauften nach und nach ihre Grundstücke an Baufirmen. Schätzungen gehen davon aus, dass es im gesamten Bezirk Pankow inzwischen etwa ein Viertel weniger Kleingärten gibt als noch Anfang der 90er-Jahre. Laut Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz werden in Pankow aktuell etwas mehr als 10 000 Kleingärten in 93 Anlagen bewirtschaftet. Für die auf landeseigenen Grundstücken gilt zwar eine Schutzfrist bis 2030, aber für Gärten auf allen anderen Grundstücken gilt dieser Schutz nicht.
Damit vor allem Kleingärtner, die ihren Garten verloren haben oder verlieren werden, weiterhin gärtnern können, möchten die Verordneten auf dem Grundstück Hansastraße 173 neue Kleingärten entstehen lassen. Auf diesem landeseigenen Grundstück neben einer bestehenden Kleingartenanlage befand sich die ehemalige Gärtnerei Meier.
Die neue Anlage soll zu einem Modellprojekt entwickelt werden. Nach ihrem Vorbild sollen also auch künftige, neu entstehende Anlagen in Pankow angelegt werden. Die Pächter müssen sich unter anderem damit einverstanden erklären, dass die Anlage als Ort der Naherholung für alle Pankower zugänglich ist. Auch das Vereinsheim soll der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Weiterhin soll es in der Anlage Angebote zum gemeinschaftlichen Gärtnern für Pankower geben.
Gegärtnert werden muss außerdem nach ökologischem Standard, ohne den Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und Fungiziden. Im Rahmen dieser Modellanlage soll des Weiteren überlegt werden, auf welchem Weg überschüssiges Obst und Gemüse aus den einzelnen Gärten innerhalb der Anlage getauscht oder an andere Pankower weitergeben werden kann. Und letztlich soll die neue Kleingartenanlage mit Kitas und Schulen in der Umgebung kooperieren, damit auch junge Stadtbewohner erleben können, wie der Anbau von Ost und Gemüse funktioniert.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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