Mehr Wasser für den Weißen See
Der Bund stellt fast zwei Millionen Euro für Sanierung bereit
Ein niedriger Wasserstand, beschädigte Uferkanten und ein erheblicher Sanierungsbedarf in den Grünflächen: Dass es am Weißen See etliches zu tun gibt, ist seit Jahren bekannt.
Von einem Landschaftsarchitekten-Büro wurde vor drei Jahren bereits analysiert, was dort nicht in Ordnung ist. Insgesamt zwölf Sanierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen wurden vorgeschlagen. Für eine zügige Umsetzung fehlte dem Bezirk bisher das Geld. Doch nun gibt es endlich eine Förderung. Der Bundestag beschloss, dass für Sanierungsmaßnahmen am Weißen See 1,98 Millionen Euro aus dem Pilotprogramm „Klimaanpassung unserer Städte“ bereitgestellt werden, informiert der Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup (SPD).
Der Weiße See sei ein Beleg für den Klimawandel. Weniger Regenfälle und ein niedriger Grundwasserspiegel hätten zu einem stark sinkenden Wasserspiegel des Sees geführt, und die Uferbereiche erodierten nach und nach, so Mindrup. Die größte Herausforderung sei die Sicherstellung einer stabilen Wasserversorgung des Sees. Da dieser über keinen natürlichen Zulauf verfügt, hätten die geringeren Niederschlagsmengen und die zunehmende Versieglung in der Umgebung das Gleichgewicht des Gewässers in Schieflage gebracht.
Die Wasserversorgung des Weißen Sees soll deshalb zukünftig durch ein Modellprojekt zur Nutzung des Regenwassers aus der Getrenntwasserkanalisation und durch die Reinigung des Wassers über einen bepflanzten Bodenfilter sichergestellt werden. Der Bund wird dieses Projekt des Bezirksamtes Pankow finanziell unterstützen. Weiterhin werden mit dem Geld die barrierearme Gestaltung des Parks und eine energiesparende, insektenfreundliche LED-Beleuchtung finanziert.
Lieblingsort in Gefahr
„Auch wenn ich für den Klimaschutz kämpfe, ist der Klimawandel in unseren Städten schon jetzt traurige Realität“, sagt Klaus Mindrup. „Die Zahl der tropischen Nächte, der Starkregenereignisse und die Häufung von Dürren sind dafür starke Anzeichen. Hierfür müssen wir in unseren Städten Vorsorge treffen. Ich freue mich daher, dass es gelungen ist, diese Bundesförderung für eine der wichtigsten Grünanlagen des Bezirks und einen See, der uns allen sehr am Herzen liegt, durchzusetzen.“
Dafür, dass diese Fördermittel nach Weißensee kommen, machten sich Bundestagsabgeordnete der SPD und der CDU stark. Dazu gehören neben Klaus Mindrup die CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt und Klaus Dieter Gröhler, berichtet Abgeordnetenhausmitglied Dirk Stettner (CDU).
Der Weiße See sei für viele ein Lieblingsort. Das merke man an einer immer stärkeren Nutzung des Parks, so Abgeordnetenhausmitglied Dennis Buchner (SPD). „Mir ist es ein Herzensanliegen, die Zukunft des Sees zu sichern. Dafür leisten die Mittel aus dem Bundesprogramm einen entscheidenden Beitrag, weil wir vor allem am Wasserstand arbeiten müssen. Aus den Bundesmitteln ergibt sich auch die Verantwortung, von Seiten des Bezirks, wie ohnehin geplant, stärker in den Park zu investieren.“
Dirk Stettner betont: „Nun können wir diese Bundesmittel verwenden, um den Park und das Strandbad zu erhalten und auszubauen. Ich plädiere außerdem für die Vergrößerung des Strandbades Weißensee mit einer weiteren, sicheren Badestelle, die Herstellung eines Schilfstreifens rund um den Weißen See, die Beleuchtung des Parks durch die ganze Nacht und eine regelmäßige Bestreifung durch die Polizei und Parkläufer.“ Nach Bereitstellung der finanziellen Mittel appelliert die CDU Weißensee an das Bezirksamt, jetzt endlich auch eigenes Geld in die Hand zu nehmen, um damit zusammen mit den Bundesmitteln den Weißen See zu retten und den Park um den Weißen See weiter zu bepflanzen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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