Ideen für eine Bummelmeile: Ein visionärer Gang durch die Gustav-Adolf-Straße

Stadtrat Jens-Holger Kirchner (Mitte mit Fahrrad) ließ sich von Anliegern erklären, was sie sich für die Gustav-Adolf-Straße an Veränderungen wünschen. | Foto: Bernd Wähner
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Weißensee. Die Gustav-Adolf-Straße an der Weißenseer Spitze könnte eigentlich eine wunderbare Geschäftsstraße sein. Doch dazu müsste sie attraktiver werden.

Darin sind sich die Mitglieder des Vereins Weißenseer Spitze um Marion Koch und Friedemann Preubsch einig. Die beiden Gewerbetreibenden engagieren sich seit etlichen Jahren in der Interessengemeinschaft Weißenseer Spitze. Vergangenes Jahr gründeten sie mit weiteren Gewerbetreibenden und Anwohnern den Verein Weißenseer Spitze. Dessen großes Ziel ist es, die Gustav-Adolf-Straße umzugestalten. Sie soll so attraktiv werden, dass sich weit mehr Menschen für das interessieren, was diese Straße zu bieten hat.

Das ist natürlich eine Vision. Wer die Straße kennt, wird diese Idee vielleicht sogar als Utopie bezeichnen. Doch dass diese Idee tatsächlich umsetzbar zu sein scheint, zeigten der Verein und die Agentur Local Smarts im vergangenen Herbst. Sie organisierten mit Förderung von Senat und IHK einen Park(ing) Day. Auf den Gehwege und in Parklücken fanden zahlreiche Aktionen statt – vom gemeinsamen Kaffeetrinken über Konzerte bis hin zu einer temporären Spielstraße. Tausende Menschen schlenderten über die Gustav-Adolf-Straße vom Caligari- bis zum Hamburger Platz. Der Park(ing) Day zeigte den Gewerbetreibenden und Anwohnern, was möglich sein könnte, wenn die Straße nicht nur Durchgangsstraße für Autos und Busse wäre.

Zu diesem Thema lud jetzt die Abgeordnete Clara West (SPD) zu einem Informationsspaziergang über die Gustav-Adolf-Straße ein. Daran nahmen unter anderem Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) und der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), Roland Schröder (SPD), teil. Los ging es an der früheren Kaufhalle am Hamburger Platz. Diese wird inzwischen als Ausstellungshalle von der Kunsthochschule genutzt. „Wir sind über diese Nutzung sehr erfreut. Sie half, die Gustav-Adolf-Straße aufzuwerten. Es gab sogar gemeinsame Aktionen von uns und der bisherigen Leitung der Kunsthalle“, sagt Marion Koch. „Wir hoffen, dass wir diese Zusammenarbeit mit der neuen Leitung im neuen Studienjahr fortsetzen können.“

Beim weiteren Gang durch die Gustav-Adolf-Straße zeigte sich dann aber, dass es vor allem an attraktiver Gastronomie fehlt. Auch Standorte, an denen man verweilen oder sich entspannen kann, sind Fehlanzeige. Gerade einmal einen Spielplatz gibt es. Der Leerstand von Läden ist immens. Ebenfalls wenig los sei am Caligariplatz und rund um das frühere Kino Delphi. Dabei gebe es dort viel Potenzial, meinen die Anwohner.

Damit die Gustav-Adolf-Straße an Attraktivität gewinnen kann, sollte sie zunächst verkehrsberuhigt werden, fordern Anlieger. Möglich wäre eine Einbahnstraßen- oder eine Tempo-30-Regelung. Auch mehrere Gehwegvorstreckungen könnten angelegt werden, um eine Verkehrsberuhigung zu erreichen. Weiterhin könnte vor dem Delphi eine Platzsituation geschaffen werden, durch die Passanten von der Prenzlauer Promenade in die Gustav-Adolf-Straße hineingezogen werden könnten. Ein weiterer Wunsch der Anlieger: Der Busverkehr und die Haltestellen sollten aus der Straße herausgenommen werden.

Ist erst einmal eine Verkehrsberuhigung erreicht, könnte die Straße sukzessive so umgestaltet werden, dass sie mehr Aufenthaltsqualität bietet. Kirchner hörte aufmerksam zu und nahm die Anregungen der Anlieger auf. Was tatsächlich umsetzbar ist, darüber wird bei weiteren Treffen zu sprechen sein. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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