Es begann in Westend
Karl Foersters erster Staudengarten lag in der Ahornallee 32

Karl Foerster bei der Arbeit – ob noch in Westend oder schon in Bornim, bleibt allerdings ungeklärt. | Foto: Archiv/Marianne-Foerster-Stiftung, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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  • Karl Foerster bei der Arbeit – ob noch in Westend oder schon in Bornim, bleibt allerdings ungeklärt.
  • Foto: Archiv/Marianne-Foerster-Stiftung, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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Heute erinnert eine Gedenktafel an der Ahornallee 32 nur an seinen berühmten Vater: Der war Astronom, Mitbegründer der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt und Leiter der Berliner Sternwarte und hieß Wilhelm Foerster. Foerster wohnte dort von 1904 bis 1911 mit seiner Familie. Der zweite seiner Söhne, Karl, wurde vor 150 Jahren geboren. Er sollte sich später einen Namen als „Ausnahmegärtner“ machen, wie es in den „Monumenten“, der Zeitschrift der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, heißt. Foerster gründete dort seine erste Staudengärtnerei und hat in Westend seinen Erfolg begründet.

Foerster Junior war bereits um die Dreißig, als er sein Unternehmen in der Ahornallee 32 ins Leben rief. Da hatte der am 8. März 1874 in Berlin Geborene bereits eine Gärtnerlehre in der Schlossgärtnerei Schwerin erfolgreich absolviert. Es folgten der Besuch der Gärtnerlehranstalt Potsdam-Wildpark und Arbeiten als Gehilfe in Gärten wie im italienischen Bordighera, wie der Biografie zu entnehmen ist.

Nun also ist er stolzer und überzeugter Besitzer einer eigenen Gärtnerei, die 1907 ihren ersten Pflanzenkatalog herausgeben kann: „Wenn ich noch einmal auf die Welt komme, werde ich wieder Gärtner, und das nächste Mal auch noch. Denn für ein einziges Leben ward dieser Beruf zu groß“, schwärmt er von seiner Berufswahl. Dabei haben es ihm die Stauden wegen ihrer Dankbarkeit und Blühfreudigkeit angetan: „Bei einem Mindestmaß an Freundlichkeit blühen sie jedes Jahr wieder. Hat man sie lieb, bedanken sie sich überschwenglich“, wird er in einem Erinnerungsartikel in den „Monumenten“ zitiert.

Auf dem Grundstück seiner Eltern in der Ahornallee 32 richtete Karl Foerster 1904 seine erste Staudengärtnerei ein. Heute erinnert dort nur eine Gedenktafel an seinen Vater, den Gründer der Sternwarte Wilhelm Foerster. | Foto: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
  • Auf dem Grundstück seiner Eltern in der Ahornallee 32 richtete Karl Foerster 1904 seine erste Staudengärtnerei ein. Heute erinnert dort nur eine Gedenktafel an seinen Vater, den Gründer der Sternwarte Wilhelm Foerster.
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1911 ziehen Wilhelm Foerster und Familie um, was auch die Verlagerung der Staudengärtnerei nach Bornim bei Potsdam zur Folge hat, wo er bis ins hohe Alter erfolgreich Rittersporn, Phlox, Astern und Gräser züchtet. Rund 370 sollen es insgesamt gewesen sein, von denen wohl mehr als 100 Sorten erhältlich sind. So ist es nicht verwunderlich, dass das Ergebnis seiner Arbeit nicht in Westend, sondern im bereits von Foerster selbst angelegten Schaugarten auf der Freundschaftsinsel in Potsdam bewundert werden kann. Oder man besucht einfach den kostenlos zugänglichen Garten seines Wohnhauses in Bornim.

Autor:

Uwe Lemm aus Mahlsdorf

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