Fußball im Nationalsozialismus
Sonderausstellung zur Fußball-EM im Olympiapark Berlin

Die Ausstellung im Deutschen Haus des Sports zeigt die Geschichte des Fußballs von Zeiten des Nationalsozialismus bis heute.  | Foto: K. Rabe
4Bilder
  • Die Ausstellung im Deutschen Haus des Sports zeigt die Geschichte des Fußballs von Zeiten des Nationalsozialismus bis heute.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Die Uefa Euro 2024 ist in vollem Gange. Begleitend zur Fußball-EM ist im Olympiapark Berlin die Ausstellung „Sport. Masse. Macht. Fußball im Nationalsozialismus“ zu sehen. Die Ausstellung thematisiert, wie Sport im Nationalsozialismus genutzt wurde, um die sogenannte Volksgemeinschaft zu etablieren.

Sie erzählt von verfolgten Sportlerinnen und Sportlern sowie zerstörten Karrieren. Dargestellt wird aber auch, wie sich Menschen damals wie heute in den Fankurven und Vereinen dafür einsetzen, Fußball zu einem Sport für alle zu machen. Das Sportmuseum Berlin beteiligt sich mit der Ausstellung an der bundesweiten Initiative, auf die Rolle und die Wirkungen des Sports im Nationalsozialismus aufmerksam zu machen. In der Ausstellung im Haus des Deutschen Sports im Olympiapark werden verschiedene Themenbereiche und Zeitabschnitte gezeigt. Zentrales Thema ist der Fußball während des Nationalsozialismus.

Elf Trikots stehen für Vereine, die von den Nazis verboten wurden. Es waren vornehmlich jüdische Vereine.  | Foto:  K. Rabe
  • Elf Trikots stehen für Vereine, die von den Nazis verboten wurden. Es waren vornehmlich jüdische Vereine.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Auf großen Zeittafeln und in Dokumentationen erfahren die Besucher beispielsweise, warum einige Verbände und Vereine von den Nazis verboten wurden. Das waren Vereine, die Heimat für jüdische Sportler waren. 1938 war es jüdischen Menschen verboten, Sport zu treiben. Schon 1933, nach der Machtübernahme der Nazis, wurden Juden und Menschen mit anderen politischen Meinungen in Konzentrationslager verschleppt. Eindrucksvoll zeigt die Ausstellung, wie die Häftlinge mit Fußballspielen in den Lagern versuchten, etwas Normalität in ihren Lageralltag zu bringen. Dokumentiert wird aber auch, dass Sport zum grausamen Instrument der Nazis wurde, um jüdische Häftlinge zu quälen. Dokumentiert wird zudem, dass Rassismus und Diskriminierung auch nach 1945 bis heute zum Stadionalltag gehören. Unter anderem zeigt ein Nachrichtenticker Meldungen über Vorfälle im deutschen Fußball und wie immer mehr Fans sich heute gegen Diskriminierung stark machen.

Die Rolle des Fußballs im Kozentrationslager wird ebenfalls thematisiert. | Foto:  K. Rabe
  • Die Rolle des Fußballs im Kozentrationslager wird ebenfalls thematisiert.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

„Diese Ausstellung bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Bedeutung von Toleranz, Respekt und Erinnerung im Sport und in unserer heutigen Gesellschaft zu betonen“, sagt Sportsenatorin Iris Spranger (SPD). „Wir stehen heute umso mehr in der Verantwortung, das Sportgeschehen sowie unser Zusammenleben vor Antisemitismus und Rassismus zu schützen“, so Spranger weiter. Das Sportmuseum schärfe mit Ausstellungen wie dieser das Bewusstsein für die Zusammenhänge der Geschichte und das gesellschaftliche Leben in der Gegenwart.

Die Ausstellung wurde gemeinsam mit der What Matters gGmbH in Kooperation mit dem World Jewish Congress entwickelt von der Stiftung „Fußball und Kultur Euro 2024“ sowie dem Landessportbund gefördert. Zu sehen ist sie bis zum 31. Juli im Haus des Deutschen Sports an der Hanns-Braun-Straße. Geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr, ausgenommen sind die Spieltage der Euro 24 in Berlin. Der Eintritt ist frei.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 851× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 364× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 695× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 774× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 348× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.