Freybrücke jetzt komplett: Letztes großes Stahlbauteil eingehängt

Im Fachgespräch: Helmut Kleebank und Projektleiter Arne Huhn. | Foto: Ulrike Kiefert
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Wilhelmstadt. Für die neue Freybrücke wurde am vergangenen Freitag das letzte große Stahlbauteil eingehängt. Damit ist die Brücke fast fertig. Für den Verkehr freigegeben wird sie trotzdem erst Ende Oktober.

Die Stahlseile hingen bereits kopfüber an den montierten Brückenbögen. Bis das letzte große Stahlbauteil eingehängt war, mussten sich die vielen Schaulustigen am Freitagmittag allerdings noch eine Weile gedulden. Denn die Brückenprofis, die seit halb sechs Uhr morgens auf der Freybrücke alles für die große Schau vorbereitet hatten, machten erstmal Mittagspause. Und so mussten auch Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel und Bürgermeister Helmut Kleebank (beide SPD) in der Mittagshitze schwitzen. Die beiden waren extra zur Stippvisite auf die Baustelle gekommen.

Das „Stromfeld“ – wie das letzte große Stahlbauteil im Fachjargon heißt – kam morgens per Schiff vom Südhafen und wurde mittels Litzenhebern und Hydraulik peu a peu auf die geplante Fahrbahnhöhe eingehoben. Was bei einer Länge von 61 Metern, zweieinhalb Metern Höhe und einem Gewicht von 400 Tonnen so einfach nicht war. Eine gute Stunde dauerte es schon. „Für uns geht die Arbeit dann aber erst richtig los“, sagte Projektleiter Arne Huhn. Bis zum späten Samstagabend wurde erstmal geschweißt. Die Untere Havel-Wasser-Straße war während der Montagearbeiten für den Schiffsverkehr voll gesperrt.

Weiter geht es in den nächsten fünf Wochen mit dem Netz aus Querstreben, das über die Brückenbögen gespannt wird und die Fahrbahnplatten mit der Brückenkonstruktion verbindet. Leitungen müssen noch verlegt, das Geländer erneuert und die alten Treppen wieder aufgebaut werden. Nicht zu vergessen die neue Fahrbahn. Die soll Ende Oktober zunächst vierspurig für den Verkehr frei gegeben werden. Ist die Behelfsbrücke dann abgebaut, wird die Fahrbahn ab 2017 fünfspurig, beidseitig mit Fußwegen und Tempo 50 für die Autofahrer.

Insgesamt war der „Ersatzneubau eine sehr anspruchsvolle Aufgabe“, so Arne Huhn. Schließlich wurde nicht auf der grünen Wiese gebaut. Auf den Baustellen vor und hinter der Brücke hatten Arbeiter und Maschinen nur knapp 50 Meter Platz zum Rangieren. Manchmal konnte tagelang nicht gearbeitet werden, weil die angelieferten Teile der holländischen Spezialfirma nicht passten und nachgebessert werden mussten, berichtete der Projektleiter. Hinzu kam der heiße Sommer 2015, der den Wasserstand der Havel niedrig hielt und schweren Schiffsverkehr verbot. In der Summe verzögerte sich die Fertigstellung der neuen Freybrücke um fast ein Jahr. „Die Baukosten von 33 Millionen Euro haben wir aber halten können“, so Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel. Davon kommen 26 Millionen Euro vom Bund und sieben Millionen vom Land.

Im Herbst 2014 begann der Abriss der maroden Freybrücke. Sie ist mit rund 50.000 Autos täglich die wichtigste Verkehrsader zwischen Spandau und dem Havelland sowie in die City. Über den heutigen Lückenschluss werden sich also vor allem die Berufspendler freuen, sagte Bürgermeister Helmut Kleebank. Und Spandau hat wieder eine komplette Brücke nach Berlin. uk

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Ulrike Kiefert aus Mitte

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