Lümmeloase an der Nelson-Mandela-Schule eröffnet
Der kalte Herbstregen konnte der Freude der Schüler keinen Abbruch tun, hatten sie doch selbst wesentlichen Anteil an der Gestaltung des Hofes. Dort gibt es einen Sportplatz mit Tribüne, eine Sprunggrube, Plätze, um im Sommer auch im Freien Unterricht erteilen zu können, Beete, auf den Obst, Gemüse und Kräuter für die schuleigene Küche angebaut werden sollen, einen Gedenkstein für die im I. Weltkrieg als Soldaten umgekommenen Wilmersdorfer Bürger und schließlich das Herzstück des Schulhofes: die "Lümmeloase".Während die Ausstattung von Schulhöfen gewöhnlich aus Kostengründen normativ erfolgt, hat die Schule Geld aus dem Programm "Grün macht Schule" bekommen, das wiederum auch für die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb eingesetzt wurde. Letzteres hatte sich ausgezahlt: Vom Flugzeughersteller Boeing bekamen die Schüler noch einmal 30 000 Dollar, die sie für ihre Lümmeloase oder auch "Green Lounge", wie sie an der deutsch-englischsprachigen Unesco-Projektschule genannt wird, einsetzen konnten.
"Das sollte ein Platz im Grünen werden, wo man einfach sitzen und ungestört mit seinen Freunden reden kann und woran alle Freude haben", sagt Henriette Marsden aus der 9B, die maßgeblich an der Entwicklung mitgearbeitet hat. Herausgekommen ist ein von Zimmerleuten und Tischlern gefertigtes Gerüst, das einen Überblick über die Schule bietet und zu dessen Füßen auf nach den Umrissen Afrikas und Südamerikas gestalteten Bänken "gelümmelt" werden kann. Noch sind dies keine Rückzugsräume, aber wenn sie nach etwa zwei Jahren von Kletterpflanzen umrankt und von Bäumen überdacht sind, werden nachfolgende Schülergenerationen diese Funktion ausschöpfen können.
"Freut Euch, habt Spaß", lud Nicole Schönherr ebenfalls aus der 9B zur Eröffnung ihre Schulkameraden ein, die "Lümmeloase" in Besitz zu nehmen. Florentine Baumann ist als Lehrerin für das Projekt verantwortlich. Sie förderte die Ideen der Schüler, die auf alle Fälle viel Natur in ihrer Oase haben wollten, und einen Rückzugsbereich, der sich nicht geradlinig an die anderen Teile des Schulareals anpasst. "Das ist gelungen, wenn auch nicht alle Ideen realisiert werden konnten", sagt die Lehrerin. Auch nach der Eröffnung ist das Projekt nicht abgeschlossen. Es gibt noch weitere Ideen für Mosaike, Plastiken und Holzkonstruktionen, wofür weiteres Geld benötigt wird und Künstler sowie Architekten gesucht werden.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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