Schmuddelplatz wird Schmuckstück
Initiative feiert auf dem Fasanenplatz

Karin Kampmann will den Fasanenplatz erblühen lassen und sammelt dafür Spenden.  | Foto: K. Rabe
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Der Fasanenplatz fristete bis noch vor Kurzem ein trauriges Dasein. Seit Jahren bemüht sich Karin Kampmann um die Verschönerung des Platzes. Mit Erfolg. Die ersten Ergebnisse sind jetzt sichtbar und das soll gefeiert werden. Am Sonnabend, 31. August, wird auf dem Platz ein Bürgerfest mit Konzert und einer Podiumsdiskussion gefeiert.

Das Fest auf dem Fasanenplatz beginnt um 14.15 Uhr mit einem Jazzkonzert. Die Savoy Satellites All Stars spielen eine Stunde lang Swing und Jazz der Goldenen 20er- und 30er-Jahre. „Stimmung ist also garantiert“, ist sich Karin Kampmann als Organisatorin der Veranstaltung sicher. Im Anschluss daran stehen Stadtrat Oliver Schruoffeneger (Bündnis 90/Die Grünen), Landschaftsplaner Christian Meyer und der Berliner Abgeordnete Peer Mock-Stümer, der auch Schirmherr des Festes ist, bei einer Podiumsdiskussion zur Zukunft des Fasanenplatzes Rede und Antwort.

Organisiert hat das Fest Karin Kampmann. Sie lebt seit über 20 Jahren am Fasanenplatz. „Damals war der Platz von mannshohem Unkraut überwuchert“, erinnert sie sich. Dieser Zustand änderte sich nicht. „Der kleine Platz ist leider zu einem Unkraut-, Müll- und Hundekotplatz verkommen. Vor dem Hintergrund der Geschichte dieses Platzes, der bereits um 1870 nach Plänen von Johann Anton von Carstenn im Rahmen eines groß angelegten innerstädtischen Ensembles entstand, fand ich das sehr traurig“, sagt Kampmann und startete eine Initiative, den Fasanenplatz vom Schmuddelplatz wieder zum Schmuckplatz werden zu lassen. Im vergangenen Jahr machte sie Nägel mit Köpfen. Kampmann teilte ihre Ideen mit dem Grünflächenamt und suchte sich Verbündete.

Mit 50 000 Euro unterstützte das Amt das Vorhaben, auf dem Platz vier Hochbeete anzulegen und diese fachgerecht zu bepflanzen. Dafür konnte das Büro Christian Meyer Garten- und Bepflanzungsplanung gewonnen werden. Meyer hat bereits die Verkehrsinsel zwischen Olivaer Platz und Ku’damm zum Schmuckstück gemacht.

Seit Kurzem stehen die vier Hochbeete aus rostigem Stahl. „Viele fragen sich, ob es keine andere Möglichkeit der Bepflanzung gegeben hätte“, erzählt Kampmann. Aufgrund der Beschaffenheit des Platzes sei das die beste Lösung gewesen. Auf dem 1000 Quadratmeter großen Platz stehen 19 stattliche Bäume. Daher ist der Boden sehr verwurzelt. „Da wächst nichts“, so Kampmann. Dazu kommt, dass der Platz sehr schattig ist und hier nicht alles wächst und gedeiht. „Irgendwann blüht es in den Hochbeeten und die rostigen Stahlwände werden von rankenden Blumen verdeckt“, ist Karin Kampmann optimistisch. Das Material für die Hochbeete wurde übrigens bewusst ausgewählt: Es handelt sich um besonderen Stahl für den Außenbereich, der nicht behandelt werden muss, also sehr pflegeleicht ist.

Die Hochbeete sind nur der Anfang. Karin Kampmann hat noch einiges vor. So soll der Fasanenplatz im Frühjahr regelrecht aufblühen. 500 Blumenzwiebeln für Krokus, Narzissen, Tulpen & Co. sind schon bestellt und werden Anfang nächsten Jahres auf dem Platz und in den Beeten für Farbtupfer sorgen. Weiterhin ist eine neue Sitzbank im Plan, deren Finanzierung ein Geschäftsmann übernimmt. Der Bezirk wird das defekte Tiergartengitter ersetzen und auch der Brunnen soll bald wieder sprudeln.

Der Brunnen wurde der Stadt zur 750-Jahr-Feier im Jahr 1987 von einem reichen Gönner geschenkt. Derzeit steht nur noch die Brunnensäule. Der Rest wurde vom Bezirksamt abgebaut und soll gereinigt werden. Für eine Komplettsanierung des Kunstwerkes hat der Bezirk allerdings kein Geld. Die Sanierung kostet etwa 42 000 Euro. Etwa 15 000 Euro sind an Spenden schon eingenommen worden.

Damit der Platz zu einem wahren Schmuckstück im Kiez wird, muss neben weiteren Bepflanzungen auch die Pflege und Bewässerung gesichert sein. Auch dafür sammelt Karin Kampmann Spenden. „Bei dem Platz handelt es ich um Straßenland, das nicht vom Bezirk gepflegt wird. Eine Umwidmung ist wegen knapper Kassen derzeit nicht möglich“, erklärt die engagierte Anwohnerin. Trotzdem unterstützt das Grünflächenamt das Engagement von Kampmann, wo und wie es kann. Außerdem helfen ansässige Geschäftsleute und Bürger mit ihren Spenden. Damit alles seine Ordnung hat, wurde die Stiftung „Kleine Plätze“ mit ins Boot geholt. Sie berät bei dem Vorhaben fachlich und hat ihr Konto zur Verfügung gestellt. Somit ist die ordnungsgemäße Verwendung der Spenden garantiert.

Wer mit seiner Spende mithelfen möchte, den Fasanenplatz aus seinen Dornröschenschlaf zu holen, findet Infos und Bankverbindung auf www.kleine-Plaetze.de oder über Karin Kampmann per E-Mail an karinkampmann@gmx.de. Und natürlich gibt es beim Bürgerfest am 31. August viele Informationen vor Ort.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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